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Ausgabe vom 18. März 2016


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von Dieter Wendt    
Chefredakteur 100%-DEPOT         FacebookLike   TwitterFollow 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

heute vor einem Jahr wurde das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main feierlich eingeweiht. Damals hagelte es nicht ganz ohne Grund zahlreiche Proteste. Ich frage mich angesichts der Maßnahmen, die EZB-Chef Mario Draghi letzte Woche verkündet hat, wo die Demonstranten heute sind.

Stattdessen macht die EZB sich dieser Tage ihr eigenes Geburtstagsgeschenk. Sie ist nämlich noch bis Ende der Woche Teil der Frankfurter Luminale. Die Luminale ist ein Lichtkunstfest rund um Frankfurt mit insgesamt 207 Lichtinstallationen an Frankfurts Gebäuden und findet nun schon zum achten Mal statt. Zum ersten Mal mit der EZB in ihrem neuen Gebäude.


Ist es die Ode an die Freude oder nur der letzte Tanz auf dem Vulkan?

Die Symbole Europas wie der Euro und das offizielle EU-Motto „In Vielfalt geeint“ werden weithin sichtbar in ein neues Licht getaucht. Untermalt durch die europäische Hymne (Beethovens „Ode an die Freude“) tanzen die Symbole als mehrfarbige Lichtsymphonie auf der Fassade des Neubaus der EZB und auf dem Eurotower im Bankenviertel.

Vielleicht ist diese „Ode an die Freude“ ja auch nur die verstärkende Begleitmusik, die EZB-Chef Mario Draghi in der vergangenen Woche mit der Öffnung sämtlicher Geldschleusen und anschließender DAX-Rally lieferte. Oder ist es gar der Tanz auf dem Vulkan, den Draghi letzte Woche mit seiner Entscheidung in die letzte Runde geführt hat?

Schauen wir uns die Auswirkungen dieser tiefgreifenden Entscheidung mal etwas genauer an.


Richten Sie sich auf steigende Bank-Gebühren ein

Kaum war die Zinssenkung auf 0% verkündet, kamen auch schon die ersten Warnungen der Banken. Als erstes trat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSVG) Georg Fahrenschon an die Öffentlichkeit und sagte: „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei."

Angesichts der fehlgeleiteten Zinspolitik der EZB müssten Finanzinstitute und Versicherungen nach neuen Ertragsquellen suchen. „Wir werden Leistungen bepreisen müssen – und zwar verursachergerecht", so Fahrenschon. Vorbei ist die Zeit, in der Konten durch die Einnahmen anderer Geschäftsbereiche quer subventioniert worden wären.

Schon vor der Zinssenkung erhöhten viele Sparkassen die Preise rund ums Girokonto. So wurde alles teurer, was nicht online abgewickelt wird und auch die Gebühren für Kreditkarten wurden angehoben.

Laut dem Vergleichsportal Verivox zahlen nur noch wenige Geldinstitute ihren Kunden nennenswerte Zinsen. Seit letzter Woche gibt es bei 79 Banken Nullkommanichts fürs Geld auf dem Tagesgeld-Konto.


Strafzinsen bei Privatkunden werden mehr und mehr spruchreif

Auch Negativzinsen werden nicht mehr als Tabu betrachtet. Zumindest nicht bei Gewerbekunden, die hohe Summen auf den Konten liegen haben. Auch hier sagt Fahrenschon: „Sparkassen werden sich nicht gegen den Markt stellen können." Immerhin müssen Finanzinstitute seit letzter Woche 0,4% Zinsen zahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken. Bei der Sparkasse gibt es zurzeit schon 69 Kunden, die eine solche Verwahrgebühr zahlen.

Andere Bankhäuser sind schon weiter. So berechnet die Commerzbank seit einigen Wochen nicht nur Großunternehmen, sondern auch kleineren Firmenkunden einen negativen Zins.




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Munich Re bunkert Geld im Tresor

Der Versicherer Munich Re beispielsweise müsste ebenfalls für Einlagen bei der EZB Strafzinsen zahlen. Müsste, denn um den Strafzinsen zu entgehen, bunkert der Konzern bereits einen Millionenbetrag in Form von Bargeld und Gold im eigenen Tresor. Das werden einige andere Finanzinstitute und Versicherer ebenfalls in Erwägung ziehen. Was für eine verrückte Welt.

Zuletzt hatten die Krankenversicherungen ihre Beiträge wegen der niedrigen Verzinsung der Rücklagen erhöht.

Sparkassenchef Georg Fahrenschon findet die EZB-Politik grundfalsch und sieht vor allem die Altersvorsorge vieler Deutscher in Gefahr. Wenn Schuldner belohnt werden und Gläubiger geschädigt, habe das langfristig eine verheerende Wirkung.


Sparbücher lohnen sich schon lange nicht mehr

Da bin ich ausnahmsweise einmal einer Meinung als Herr Fahrenschon, auch wenn ich meinen Lesern schon seit Jahren vom Sparbuch abrate. Und Gott sei Dank gibt es ja Alternativen.

Angesichts der drastischen Maßnahmen, die die EZB letzte Woche verkündet hat, frage ich mich allerdings, was noch möglich ist, denn eigentlich sind ja jetzt mit Null- und Strafzinsen alle Mittel ausgeschöpft.

Denn mit der letzten Aktion haben die europäischen Währungshüter nun im Grunde genommen genauso ihr Pulver verschossen, wie vorher schon ihre japanischen Kollegen. Wirkung auf die Wirtschaft und die Inflation bislang: Null.


Bekommen wir bald Geld von der EZB geschenkt?

Doch da habe ich wohl die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn am Donnerstag vergangener Woche hatte sich Mario Draghi auf der Pressekonferenz auf Nachfrage eines Journalisten ein paar interessante Worte entlocken lassen.

Draghi wurde nämlich gefragt, ob Helikoptergeld zum Instrumentenkasten der Europäischen Zentralbank gehöre. Für Sie zur Info: Unter Helikoptergeld versteht man Geld, das direkt an die einzelnen Länder oder seine Einwohner verteilt wird, um so den Konsum anzukurbeln. Seine Antwort erstaunte nicht nur mich: „Das ist ein sehr interessantes Konzept, das jetzt von Wirtschaftswissenschaftlern diskutiert wird. Wir werden das beobachten.“ Also, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber ein Dementi hört sich anders an.

Auch EZB-Direktor Peter Praet äußerte sich in einem Interview, dass der Werkzeugkasten der Notenbank noch nicht leer sei. Alle Zentralbanken verfügten über das Werkzeug, Währungen auszugeben und an Menschen zu verteilen. „Das ist Helikopter-Geld“, so Praet. Aber auch weitere Zinssenkungen schloss Praet nicht aus.


Setzen Sie auf Sachwerte – Es gibt keine Alternative

Rechnen Sie also damit, dass der Euro in den kommenden Jahren weiter an Außenwert verlieren und sich die Flucht von Anlagekapital aus Geld- in Sachwerte noch weiter verschärfen wird.

Ihr Ausweg in diesem Dilemma sind und bleiben erstklassige Aktien sowie Gold und Goldminen-Aktien als Beimischung. Sie fragen sich, welche Investments zurzeit am lukrativsten sind, dann fordern Sie doch jetzt ein Schnupperangebot meines Börsenbriefs
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihr

Dieter Wendt
Chefredakteur 100%-DEPOT

PS: Wenn Sie möchten und aus der Nähe von Fulda kommen, können Sie dieses interessante Thema auch mit meinem Kollegen Jürgen Schmitt (Chefredakteur BÖRSEN-SPIEGEL) persönlich auf der Trend-Messe in Fulda (Messegelände Fulda-Galerie) besprechen. Dort ist er mit seinem Unternehmen JS Capital GmbH noch bis Sonntag von jeweils 10 bis 18 Uhr vertreten. Wo? In Halle 1 an Stand 102.



 



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