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Ausgabe vom 17. März 2016


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    sespiegel:
    Politik und Wirtschaftskompetenz –
    Oder: Wer nichts weiß, muss alles glauben…



Pressespiegel:
Politik und Wirtschaftskompetenz – Oder: Wer nichts weiß, muss alles glauben…
 


von Martina Bisdorf

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

was mich diese Woche wirklich beschäftigt hat, sind die Landtagswahlen vom vergangenen Sonntag. Gewählt haben, wie Sie wissen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Die Besonderheit: Durch alle drei Bundesländer hindurch ging ein kräftiger Ruck. Das darf man durchaus so sagen, immerhin hat die Alternative für Deutschland (AfD) es auf Anhieb überall auf zweistellige Prozentzahlen gebracht.

Daraus erschließt sich, was aus der Angst und Unwissenheit der Menschen „herauszuholen“ ist. Denn die Wähler scheinen sich in diesem Jahr auf ein einziges Thema eingeschossen zu haben: Die Flüchtlingspolitik. In den Umfragen auf den Straßen im Anschluss an die Wahlen konnte jedenfalls kaum jemand, der sich dazu bekannte, die AfD gewählt zu haben, etwas über deren Parteiprogramm aussagen – das sich mir im Übrigen auch noch nicht so recht erschlossen hat. Nein, ausschlaggebend war offensichtlich allein das Thema: Flüchtlingspolitik.


Das Geschäft mit der Angst

Hier hat die Partei wohl den Nerv vieler Bürger getroffen, nämlich die Angst vor „Überfremdung“ und steigenden Kosten durch den Zustrom der Flüchtlinge. Eine Watsche für die etablierten Parteien, die mit diesem Thema wesentlich differenzierter umgegangen sind. Für mich ist die ganze Thematik aber vor allem eine „Mahnung“ an die Öffentlichkeit, sich zu informieren, anstatt sich einschüchtern zu lassen.

Ich weiß noch wie heute, wie sehr mich als Kind der Spruch im Büro meines Vaters beeindruckt hat: Auf einem Holztäfelchen stand in altdeutschen Lettern: „Wer nichts weiß, muss alles glauben!“ Wie wahr. Denn wo ist beispielsweise die Wirtschaftskompetenz der AfD – und übrigens auch die vieler anderer Parteien? Auf diese Frage wussten zumindest die meisten Wähler wahrlich keine Antwort. Wie auch?


Wer nichts weiß, muss alles glauben!

Da werden gnadenlos Ängste geschürt, ohne Rücksicht auf die Realitäten. Oder war im Wahlkampf vielleicht einmal von der Konjunktur die Rede? Um die ist es nämlich zum Beispiel gar nicht so schlecht bestellt oder doch? Was glauben Sie?

Lesen Sie einfach den nachfolgenden Pressespiegel, der Ihnen einen Einblick in die aktuelle Weltkonjunktur gibt. Erfahren Sie dort, wie die Redakteure renommierter Börsenpublikationen das Verhältnis von Politik und Wirtschaft sowie die aktuelle Notenbankpolitik einschätzen und was sie zu den Wahlen denken. Machen Sie sich (immer) Ihr eigenes Bild!


Das meinen die Experten:

Der Privatinvestor
Vom 11. März 2016

Rezession als Heilmittel?

„Im deutschen Maschinenbau sanken die Auftragseingänge im Januar um 12% (vgl. Vorjahresmonat). Die Bestellungen aus dem Euroraum sanken mit etwa 33% besonders stark. Grund sind Verunsicherungen aufgrund der Flüchtlingskrise, die Abkühlung in den Schwellenländern und der niedrige Ölpreis, der die Deflation antreibt. In der Schweiz wuchs die Wirtschaft 2015 um 0,9%. Vor allem der Konsum trug zu einer Wirtschaftsbelebung bei. Die Aufwertung des Schweizer Franken drückte zwar auf das Wachstum, konnte es aber nicht zum Stillstand bringen. In den USA steigen die Bauausgaben. Im Januar zogen sie um 1,5% (Vgl. Vormonat). Erwartet wurde nur ein Anstieg um 0,3%. US-Wirtschaft schafft weiter Stellen: Im Februar wurden 214.000 Menschen mehr eingestellt. Erwartet wurde ein Zuwachs von 190.000. Die amerikanische Wirtschaft zeigt sich damit weiterhin relativ robust. In China befindet sich die Industrie weiter im Rückwärtsgang. So fiel der Einkaufsmanagerindex für den Sektor im Februar um 0,4 auf 49,0 Punkte. Die Regierung kennt dagegen nur ein Mittel: noch mehr Geld drucken. Insofern sind sich alle Politiker der Welt einig. Rezessionen führen zur Abwahl, sind aber sehr wichtig, da sie zu einer Marktbereinigung führen. Durch geldpolitische Maßnahmen werden sie nur immer weiter in die Zukunft verschoben und die Blase wird immer größer.“

BÖRSE ONLINE
Vom 17. März 2016

Ein mächtiger Irrtum

„Vor einer Woche hatte ich an dieser Stelle die Erwartung geäußert, dass es im Regierungs-Berlin zu einem Bloody Monday käme, würden sich die Ergebnisse der Umfragen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt im tatsächlichen Stimmverhalten der Bürger manifestieren. Gar nichts passierte. Und das ist wirklich bemerkenswert. Sowohl die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin, Angela Merkel, als auch der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende, Sigmar Gabriel, machen einfach weiter, als ob nichts geschehen wäre. 15% für die AfD seien doch in Wahrheit eine 85-%-Zustimmung zum Kurs von Merkel und Gabriel. Wie auch immer - das Establishment täte besser daran, die Bürger ernst zu nehmen, als den weiteren Niedergang der Volksparteien hinzunehmen. Der engste Berater von Wirtschaftsminister Gabriel, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, hat am Anfang der Woche in Berlin ein neues Buch vorgestellt: ,Verteilungskampf - warum Deutschland immer ungleicher wird‘. Gestaltungsfreudigen Politikern fährt der Ökonom aber gegen alle Erwartungen in die Parade. Notwendig, so zitiert die ,FAZ‘ aus der Veranstaltung, seien ,nicht mehr Staat und mehr Umverteilung. Die Lösung liegt in weniger Staat und mehr Wettbewerb‘.“

Effecten-Spiegel
Vom 16. März 2016

Irrungen und Wirrungen der Notenbankpolitik

„Ab Juni können alle europäischen Banken zinslos neues Geld bei der EZB aufnehmen. Insgesamt sind 4 dieser Kreditlinien geplant, ihre Laufzeit beträgt 4 Jahre. Wenn Banken von diesem Geld innerhalb von 2 Jahren mehr Kredite an die Wirtschaft weiterreichen als zum 31.12.2015, bekommen sie zusätzlich Geld von der EZB geschenkt. Sie erhalten auf ihre Kreditlinie einen Bonus von 0,4%. Bei 10 Mio. Euro Kreditsumme sind das z.B. 40.000 Euro geschenkt! Mit diesem Anreiz soll Geld in den Wirtschaftskreislauf gepumpt werden, um Nachfrage und Preise zu steigern. Gleichzeitig ist es eine elegante Möglichkeit für die Euro-Länder, ihre Staatsverschuldung abzubauen und ihre Banken zu sanieren. Nach einer aktuellen Hochrechnung liegen die 50 größten europäischen Institute auch 2015 mit einer Nettorendite zwischen 4,5% und 5% weit unter ihren Fremd- und Eigenkapitalkosten. Während sich Banken und auch die Unternehmer billig refinanzieren können, sind die Bürger in Draghis Masterplan wieder mal die Dummen. Egal, was passiert, sie kommen nie ungeschoren davon. So werden sie z.B. als Privatkunden der Banken künftig sowohl auf ihre Guthaben als auch bei Überziehung der Konten Zinsen zahlen müssen. Folgt man der Logik, müssten Kunden, die ihre Kreditlinie auf dem Girokonto nutzen, eigentlich auch einen Bonus von ihrer Bank erhalten. Schließlich halten sie ihr Geld im Marktkreislauf und kurbeln den Konsum an. Super-Marios irrer Masterplan zur Stimulierung der Wirtschaft und Stärkung der Banken in der Euro-Zone ist ein Frontalangriff auf die Bürger. Um ihre Ersparnisse zu retten, bleibt nur die Anlage in ausgewählte renditestarke Aktien.“


Börsenexperten trauen der Politik wenig Wirtschaftskompetenz zu

Wie Sie den drei Artikeln unschwer entnehmen können, trauen die meisten Börsenexperten der Politik im Allgemeinen ein recht geringes wirtschaftliches Know-how zu… Wie auch immer, wichtig ist und bleibt, dass man sich umfassend informiert. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Anlage in Sachwerte wie Aktien immer unumgänglicher wird. Auch in diesem Punkt sind sich die Experten einig.

Wie Sie sich am besten informieren im immer undurchsichtiger werdenden Aktien-Dschungel, dazu kennen Sie meine Meinung. Wir unterstützen Sie gerne mit unserem Expertenwissen in unseren Börsenbriefen. Besuchen Sie uns ganz unverbindlich auf unserer Homepage
www.boersenspiegel.com und rufen Sie uns jederzeit an, wenn Sie Fragen zu unseren Publikationen haben. Wir sind gerne für Sie da. Tel.Nr.: (0661) 480 499 0.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, vielleicht noch informativen Tag.

Herzliche Grüße

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Für alle Hessen und Leser aus unseren „Nachbarländern“: Wenn Sie Ihre Informationen direkt aus erster Hand von Osthessens bekanntestem Börsen-Blogger erhalten wollen: Treffen Sie Jürgen Schmitt (Chefredakteur BÖRSEN-SPIEGEL) einfach auf der Trend-Messe in Fulda (Messegelände Fulda-Galerie). Dort ist er mit seinem Unternehmen JS Capital GmbH  vom heutigen Donnerstag bis Sonntag von jeweils 10 bis 18 Uhr vertreten. Wo? In Halle 1 an Stand 102. Und bitte denken Sie daran: Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur offene bzw. unbeantwortete Fragen. Denn, wer nichts weiß, muss alles glauben!





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