Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 14. März 2016
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Super-Mario holt die Bazooka raus
von Jürgen Schmitt
Herausgeber BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie haben es sicherlich in den Nachrichten verfolgt: Die Europäische Zentralbank hat in dieser Woche mehr oder weniger die Zinsen abgeschafft. Hurra, werden jetzt vor allem die Regierungen und Notenbanken in Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich rufen. In diesen Ländern kann nun nämlich einfach weiter „gewurschtelt“ werden wie seit Jahrzehnten gewohnt. Strukturreformen? Muss ja nicht sein, damit können sich die Nachfolgeregierungen beschäftigen, die daran natürlich auch kein Interesse haben...
Freuen werden sich natürlich auch junge Familien, die ihren Traum vom Eigenheim künftig wohl noch günstiger realisieren können. Allerdings dürften die Preise für die Errichtung künftig deutlich steigen, denn mit Ausnahme der Energie- und Rohstoffpreise hat die Inflation längst schon Fuß gefasst und vor allem auch den Immobiliensektor erreicht.
Die Negativzinsschraube wird sich immer weiter drehen
Ja, Super-Mario, so wird EZB-Chef Mario Draghi scherzhaft genannt, hat am Donnerstag definitiv die Bazooka rausgeholt, um der überwiegend dahinsiechenden europäischen Wirtschaft (mit wenigen Ausnahmen wie Deutschland) endlich entscheidende Wachstumsimpulse zu liefern. Dabei zeigen die Beispiele Japan und auch USA, dass es eine Illusion ist, mit billigem Geld einen selbsttragenden Wirtschaftsaufschwung zu initiieren.
Doch Draghi hat ja noch mehr gemacht, er hat die Einlagenzinsen auf minus 0,4% erhöht und will damit die Geschäftsbanken zwingen, günstige Kredite zu vergeben. Doch dafür müssten ja die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Banken geändert werden. Aus meiner Sicht bekommt man nach wie vor von den Banken nur dann Kredite, wenn man diese wenigstens mit Sicherheiten im gleichen Umfang bedienen kann. Daran wird sich wohl auch kaum etwas ändern.
Doch der Trend zu Negativzinsen wird künftig noch weitergehen und endgültig auch den leidgeplagten Sparer erreichen. Jetzt kommt es aber noch besser: Sparer werden in Kürze nicht nur offiziell „Gebühren“ bezahlen, damit ihre Bank auf das Ersparte „aufpasst“, man wird diese Kosten nicht mal mit Kapitalerträgen verrechnen können. Darauf sind die Finanzbehörden schon heute eingestellt! Und ein Schelm, der Böses dabei denkt: Wenn das Finanzamt schon weiß, wie man Negativzinsen einordnen wird, dann kommen sie auch für Sie und mich.
Das ist ein Skandal und mich wundert es immer wieder, wie teilnahmslos die Bevölkerung das einfach so hinnimmt. Solange das so ist, wird man die Negativzinsschraube einfach immer weiter drehen. Doch es gibt ja schon heute Auswege, dieser stillen, schleichenden Enteignung zu entgehen. Schließlich zwingt Sie keiner, Ihr Geld auf dem Sparbuch versauern zu lassen.
Sparen, nein danke – Gönnen Sie sich lieber was
Eine Möglichkeit ist und bleibt, einfach mehr zu konsumieren. Gönnen Sie sich mehr Urlaub, ein neues Bad oder einen Ultra-HD-Fernseher mit 2,50 Meter Diagonale. Sie müssen damit ja nicht unbedingt eine der ultralangweiligen politischen Talkshows ansehen...
Und wer doch etwas für die Zukunft machen will, der kann ja eben auf Aktien ausweichen oder auf entsprechende Fonds. Denn an diese geht der Staat als Letztes ran - und wissen Sie warum? Ganz einfach, weil die reichsten und einflussreichsten Menschen der Welt in Unternehmen bzw. Aktien investieren. Und weil jeder Staat auch darauf angewiesen ist, dass die besten Unternehmen und deren Eigentümer - was Sie als Aktionär ja sind - schlicht und ergreifend bei Laune gehalten werden.
Machen Sie also einfach aus der Not eine Tugend, worüber Sie ernsthaft nachdenken sollten.
Herzliche Grüße
Ihr
Jürgen Schmitt
Chefredakteur BÖRSEN-SPIEGEL
PS: Wir gehen davon aus, dass die Korrekturphase allmählich überstanden ist. Das Geld wird billig bleiben und die Alternativlosigkeit zum Investment in Sachwerte wie Aktien zeichnet sich deutlicher denn je ab. Gerne begleiten wir Sie durch den „Aktiendschungel" mit unseren Börsenpublikationen. Schauen Sie sich einfach ganz unverbindlich auf unserer Homepage www.boersenspiegel.comum und rufen Sie uns jederzeit an, wenn Sie Fragen haben. Tel.Nr.: (0661) 480 499 0
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Montag, 14. März 2016
Konjunkturdaten:
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Sixt Leasing: Jahreszahlen
Sonstige Termine:
09:00 Deutschland: Beginn der IT- und Computermesse CeBIT, Hannover
Niederlande: Delhaize und Ahold außerordentliche Hauptversammlungen Aktionäre von Ahold und Delhaize stimmen über Fusion ab
Brüssel: Treffen der EU-Außenminister
Dienstag, 15. März 2016
Konjunkturdaten:
13:30 USA: Einzelhandelsumsatz 02/16
13:30 USA: Erzeugerpreise 02/16
13:30 USA: Empire State Index 03/16
15:00 USA: Lagerbestände 01/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Schaeffler: Jahreszahlen (11:00 Pk) (08:00)
Sixt: Bilanz-Pk, München 10:00
SAP: CeBIT Programm für Finanzanalysten und Investoren
Dt. Börse: Geschäftsbericht 2015
Wacker Neuson: Jahreszahlen
Europa:
Schweiz: Geberit: Jahreszahlen (07:00)
Österreich: Mayr-Melnhof: Jahreszahlen
Schweden: Hennes & Mauritz: Umsatz 02/16
Sonstige Termine:
10:00 Deutschland: Pressegespräch von Daimlers Van-Sparte, Spartenchef Volker Mornhinweg informiert über die laufende Geschäftsentwicklung 10:00
Deutschland: Bundesverfassungsgericht verhandelt über die Rechtmäßigkeit des deutschen Atomausstiegs (bis 16.03.), Karlsruhe Verfassungsbeschwerde eingereicht haben die drei Energiekonzerne E.ON, RWE und Vattenfall.
11:30 Deutschland: Pressetag des Stahlkonzerns ArcelorMittal zur Weichenstellung für die Zukunft der. Der Vorstand will einen Plan für den Einstieg von Investoren bei den Tochtergesellschaften DB Schenker Logistics und DB Arriva vorstellen.
Mittwoch, März 2016
Konjunkturdaten:
11:30 Deutschland: Anleihen; Laufzeit: 10 Jahre; Volumen: 4 Mrd Euro
13:30 USA: Realeinkommen 02/16
13:30 USA: Verbraucherpreise 02/16
13:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 02/16
08:00 EU: Acea Pkw-Neuzulassungen 02/16
14:15 USA: Industrieproduktion 02/16
14:15 USA: Kapazitätsauslastung 02/16
15:30 USA: Energieministerium Ölbericht (Woche)
19:00: Fed Zinsentscheid (19:30 Pk mit Yellen)
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Brenntag: Jahreszahlen (07:00)
Fraport: Jahreszahlen (Pk 10:30) (07:00)
Siltronic: Jahreszahlen (07:15)
Munich Re: Jahreszahlen (endgültig) (07:30)
BMW: Bilanz-Pk, München (10:00)
Dt. Bahn: Bilanz-Pk, Berlin (11:00)
Bilfinger: Bilanz-Pk, Mannheim (11:00)
Elmos Semiconductor: Jahreszahlen (endgültig)
Gerry Weber: Q1-Zahlen
Bechtle: Bilanz-Pk, Stuttgart
Europa:
Schweiz: Swiss Re: Geschäftsbericht 2015 (07:00)
Sonstige Termine:
Deutschland: Fünf Direktbanken und Deutsche Börse werben beim zweiten "Tag der Aktie" für die Geldanlage in Aktien 10:00 Pk zur Vorstellung einer Studie zur Aktienkultur im internationalen Vergleich
Deutschland: Veröffentlichung einer Konjunkturprognose des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle für die Weltwirtschaft, für den Euroraum und für die deutsche Wirtschaft
EU: EU-Kommission stellt in der Flüchtlingskrise möglicherweise Mitteilung zur Reform des Dublin-Systems vor EU: Vor EU-Gipfel (17./18.3.)
Donnerstag, 17. März 2016
Konjunkturdaten:
11:00 EU: Verbraucherpreise 02/16
11:00 EU: Handelsbilanz 01/16
13:00 GB: BoE Zinsentscheid und Sitzungsprotokoll
13:30 USA: Leistungsbilanz Q4/15
13:30 USA: Philly Fed Index 03/16
15:00 USA: Frühindikatoren 02/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
United Internet: Jahreszahlen (07:00)
HeidelbergCement: Jahreszahlen (endgültig) (07:00)
Deutz: Jahreszahlen (07:00)
Patrizia Immobilien: Jahreszahlen (10:30) (07:00)
Wacker Chemie: Jahreszahlen (endgültig) (07:15)
Vossloh: Jahreszahlen (07:30)
Lufthansa: Jahreszahlen (07:30)
Rheinmetall: Jahreszahlen (endgültig) (07:30)
Lanxess: Jahreszahlen (07:30)
Krones: Jahreszahlen (07:30)
Adler: Jahreszahlen (07:30)
Frankreich: LafargeHolcim: Jahreszahlen (07:00)
BayernLB: Bilanz-Pk, München (10:00)
windeln.de: Jahreszahlen
OHB: Bilanz-Pk
Delticom: Jahreszahlen
Tom Tailor: Geschäftsbericht
Solarworld: Jahreszahlen (endgültig)
Europa:
Schweiz: BB Biotech: Hauptversammlung
Sonstige Termine:
Deutschland: Technischer Kongress des Verbands der Automobilindustrie (bis 18.03.)
Schweiz: Baselworld (bis 24.03.) - Weltmesse für Uhren und Schmuck
16:00 EU: EU-Gipfel (bis 18.03.), Brüssel Die EU verhandelt mit der Türkei weiter über ein umfassendes Paket zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Dazu gehören eine Beschleunigung der geplanten Visaerleichterungen und zusätzliche Geldzahlungen. Das Paket soll endgültig vereinbart werden. 16:00 h Beginn Gipfel/Treffen mit EU-Parlamentschef Martin Schulz
Freitag, 18. März 2016
Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: Erzeugerpreise 02/16
10:30 Deutschland: Deutsche Leasing Bilanz-Pk, Frankfurt
11:00 EU: Arbeitskosten Q4/15
15:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 03/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Dt. Wohnen: Jahreszahlen (07:00)
GFK: Jahreszahlen (07:00)
Salzgitter: Bilanz-Pk
Europa:
Dänemark: Novo Nordisk: Hauptversammlung
Sonstige Termine:
09:00 Deutschland: Letzter Tag der Computermesse CeBIT, Hannover
09:00 EU: Abschlusstag EU-Gipfel, Brüssel
Deutschland: Großer Verfallstag „Hexensabbat" an der Börse
EU: S&P Ratingergebnis Österreich, Portugal, Russland
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