Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
09. Februar 2016
- Lassen Sie sich durch den „Panic Monday“ nicht verunsichern –
Hier ist Ihre 3-Punkte-Depot-Absicherungsstrategie
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Lassen Sie sich durch den „Panic Monday“ nicht verunsichern – Hier ist Ihre 3-Punkte-Depot-Absicherungsstrategie
von Cindy Ullmann
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
eigentlich sollte gestern Sturmtief „Ruzica“ den Rosenmontagszügen den Garaus machen. Das blieb dann aber aus, was einige Kölner dazu bewegte, die alte Feindschaft mit Düsseldorf wieder aufleben zu lassen: „Nie war dieser dumme alte Spruch passender: Über Köln lacht die Sonne, über Düsseldorf die Welt.“
Schnell waren die Verschwörungstheoretiker auf dem Plan, die vom „Lügenwetter“ redeten und andere Gründe für die Absage parat hatten. Sie wissen, was wir von solchen Aussagen halten.
DAX-Einbruch hält Anleger in Atem
Während die Jecken, ob mit oder ohne Rosenmontagszug, also abgelenkt waren, fegte ein ganz anderer Sturm über Deutschland hinweg, nämlich ein Finanzsturm.
So fiel der DAX gestern erstmals seit Oktober 2014 wieder unter die Marke von 9.000 Punkten. Am gestrigen „Panic Monday“ gab er um satte 3,3% nach und endete bei 8.979 Punkten.
US-Energie-Riesen lassen europäische Banken abstürzen
Grund für den DAX-Einbruch war der Kurssturz des hoch verschuldeten zweitgrößten amerikanischen Erdgas-Produzenten Chesapeake Energy. Das Unternehmen halbierte seinen Wert. Erst die Erklärung des Unternehmens, keine Insolvenz zu beantragen, stoppte den Kursrutsch.
Viele große Bankhäuser wie auch die Dt. Bank und die Commerzbank, aber auch andere europäische Banken sitzen mit den wankenden Energie-Riesen in einem Boot. Gerade US-Fracking-Unternehmen haben sich bei den Banken zu hohen Zinsen verschuldet.
Sie können sich vorstellen, was passiert, wenn diese Zinsen nicht mehr bezahlt werden können. Das bittere Ergebnis des gestrigen Tages: Dt. Bank minus 11,8%, Commerzbank minus 9,5%, Société Générale minus 6%, Banco Santander ebenfalls minus 6%. Ich frage Sie, wie soll der DAX da positiv abschließen?
Weiteres Ungemach kam aus Japan. In Tokio brach der Nikkei um mehr als 5% ein. Verantwortlich für den Kurseinbruch waren ein starker Yen, weiter sinkende Renditen bei Anleihen und die hohe Nervosität an den Finanzmärkten.
Bleiben Sie besonnen und handeln Sie mit dem notwendigen Weitblick
Der gestrige Einbruch des DAX ist alles andere als schön, aber ich bitte Sie, bleiben Sie weiterhin ruhig und handeln Sie mit dem notwendigen Weitblick. Denn es gibt überhaupt keinen Grund, an der langfristigen Wertentwicklung erstklassiger Aktien zu zweifeln. Diese werden allesamt wieder neue Höchststände erreichen, vielleicht nicht in diesem Jahr, spätestens aber in 2017 oder 2018.
Hier ist unsere 3-Punkte-Depotabsicherungs-Strategie für Sie
Unseren Lesern haben wir schon Anfang des Jahres nach den ersten Einbrüchen Folgendes mit auf den Weg gegeben und an dieser Strategie hat sich bis dato eigentlich nichts geändert:
- 1) Versuchen Sie Buchverluste einzugrenzen, um Ihre Handlungsfähigkeit zu erhöhen. Konkret bedeutet das: Verkaufen Sie die Schlaftabletten Ihres Depots. Halten Sie sich jetzt unbedingt an unsere Stopp-loss-Strategie. Dann haben Sie später die nötigen Mittel, um bei Schnäppchenpreisen wieder zuzuschlagen.
- 2) Sichern Sie Ihr Depot mit einem Short ab. Dieser legt bei weiteren Verlusten zu und gleicht Ihre Buchverluste aus. Im Anschluss können Sie dann bestehende Positionen mit den Erlösen aus dem Short ausgleichen. Welche Short-Investments wir konkret empfehlen, erfahren Sie in den aktuellen Ausgaben unserer Börsenbriefe BÖRSEN-SPIEGEL smart money, Smart Money Investor und 100%-DEPOT.
- 3) Sitzen Sie die aktuelle Korrektur einfach aus. Auch das wird sich für Sie auszahlen, auch wenn Sie einige Monate warten müssen.
Fest steht, auch diese Korrektur wird ein Lehrbeispiel dafür sein, wie Sie an der Börse den Grundstein für weit überproportionale Gewinne legen können, während viele andere deutsche Anleger entnervt das Handtuch werfen und wieder viele Jahre darüber jammern werden, dass Aktien-Investments nichts für Kleinanleger sind. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall.
Interessanterweise steigt die Zahl der Aktionäre gerade wieder. So besitzen laut Deutschem Aktien-Institut rund 9,01 Mio. Anleger Aktien und Fonds. So viele wie seit 2012 nicht mehr.
Ich wünsche Ihnen trotz allem eine schöne Woche.
Herzliche Grüße
Ihre
Cindy Ullmann
PS: Und es gibt schon jetzt einen Gewinner der aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten: Es ist Gold. Das vor nicht allzu langer Zeit noch für tot erklärte Edelmetall steigt seit Tagen massiv im Preis. Sie wissen, dass wir hier in der Redaktion keine „Goldbugs“ sind, aber die Entwicklung des gelben Metalls wird uns in diesem Jahr noch viel Freude bringen und sollte uns über die eine oder andere Durststrecke hinweghelfen. Auch wir steigen hier ein, weitere Infos erhalten Sie in unseren Börsenpublikationen BÖRSEN-SPIEGEL smart money, Smart Money Investor und 100%-DEPOT.
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BNP Paribas präsentierte: Rendezvous mit Harry
„Sell off"
Top-Trader Harald Weygand hatte während der Sendung Rendezvous mit Harry vom 08. Februar eine Menge zu analysieren. Aus dem DAX fällt ihm da besonders negativ die Dt. Telekom auf. Klar charttechnisch angeschlagen scheint ihm die Aktie. Auch in den USA sieht es beim Dow Jones und NASDAQ schlecht aus. Unter den sogenannten „FANG-Aktien" stand im Fokus Alphabet. Ähnliches Bild bei Facebook & Co.
Ausführlich ging es in der Sendung um Gold. Das Wiedererstarken des Edelmetalls geht einher mit einem Erstarken von Goldaktien. Der NYSE ARCA Gold Bugs (WKN: 687480) stieg allein am Montag um 8%. Kemal Bagci von BNP Paribas konnte in der Sendung seine Rohstoff-Produktexpertise einbringen. Moderiert wurde die Sendung wie gewohnt von Volker Meinel.
Sie möchten die Sendung noch einmal sehen und hören? Dann einfach hier klicken. Rendezvous mit Harry gibt es wieder am Montag, 15. Februar, wie immer um 19 Uhr.
Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick
Dienstag, 09. Februar 2016
Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: Handelsbilanz-/Leistungsbilanz 12/15
08:00 Deutschland: Industrieproduktion 12/15
16:00 USA: Lagerbestände Großhandel 12/15
Unternehmensdaten:
Deutschland:
TUI: Q1-Zahlen (10:30 HV) (08:00)
Europa:
Schweiz: Actelion: Jahreszahlen (07:00)
Schweiz: Swiss Air Lines: Verkehrszahlen 01/16 (13:30)
Frankreich: Sanofi: Jahreszahlen (07:30)
Dänemark: Vestas: Jahreszahlen
Niederlande: TomTom: Q4-Zahlen
USA:
Coca-Cola: Q4-Zahlen (13:30)
Walt Disney: Q1-Zahlen (22:15)
Sonstige Termine:
Deutschland: 1. Handelstag in Frankfurt von Brain AG
Deutschland: Ende der Frist für das Angebot der Vonovia an die Aktionäre der Dt. Wohnen
Hinweis: China, Hongkong: Feiertag, Börsen geschlossen
Mittwoch, 10. Februar 2016
Konjunkturdaten:
11:30 Deutschland: Anleihen: Laufzeit: 2 Jahre; Volumen: 5 Mrd. Euro
16:00 USA: Rede von Janet Yellen vor dem Finanzausschuss
16:30 USA: Energieministerium Ölbericht (Woche)
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Fraport: Verkehrszahlen 01/16 (07:00)
Heidelberger Druckmaschinen: Q3-Zahlen (10:00) (07:00)
Grenkeleasing: Jahreszahlen (07:30)
Aurubis: Q1-Zahlen (endgültig)
Software AG: Capital Markets Day, Darmstadt
Europa:
Niederlande: Heineken: Jahreszahlen (07:00)
Dänemark: Carlsberg: Jahreszahlen (07:00)
Österreich: Voestalpine: 9Monatszahlen (07:30)
Österreich: Voestalpine: Q3-Zahlen
Frankreich: Hermes: Umsatz Jahr 2015 (07:30)
Großbritannien: ARM Holding: Q4-Zahlen (08:00)
Frankreich: Lagardere: Umsatz Jahr 2015 (17:40)
USA:
Zynga: Q4-Zahlen (22:00)
Tesla Motors: Q4-Zahlen (22:00)
Twitter: Q4-Zahlen (22:00)
Time Warner: Q4-Zahlen
Cisco: Q2-Zahlen
Sonstige Termine:
17:00 Deutschland: Fachveranstaltung „TTIP: Chancen für die Wirtschaft oder Angriff auf den Verbraucherschutz?", Berlin, Veranstalter: VDL Bundesverbandes Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt
Großbritannien: BP veröffentlicht die Studie Energy Outlook 2016
Hinweis:
China, Hongkong: Feiertag, Börsen geschlossen
Donnerstag, 11. Februar 2016
Konjunkturdaten:
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
16:00 USA: Rede Janet Yellen vor dem Bankenausschuss
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Bilfinger: Jahreszahlen (07:30)
Metro: Q1-Zahlen (Call 10:00) (07:30)
Gerresheimer: Jahreszahlen (07:30)
Villeroy & Boch: Jahreszahlen (08:00)
Dt. Beteiligung: Q1-Zahlen (8:00)
Leifheit: vorläufige Jahreszahlen (09:30)
Amadeus Fire: Jahreszahlen
Europa:
Frankreich: Société Générale: Jahreszahlen (07:00)
Frankreich: L'Oréal: Jahreszahlen (18:00)
Pernod-Ricard: Umsatz Halbjahr
Frankreich: Alcatel-Lucent: Jahreszahlen
Frankreich: Total: Jahreszahlen (08:00)
Finnland: Nokia: Q4-Zahlen (07:00)
Schweiz: Glencore: Production Report 2015 (08:00)
Großbritannien: Rio Tinto: Jahreszahlen (08:00)
Großbritannien: Imperial Tobacco: Interim Statement Q1 (08:00)
Großbritannien: Thomas Cook: Q1-Zahlen (08:00)
Großbritannien: Easyjet: Hauptversammlung
USA:
Pepsico: Q4-Zahlen (12:30)
Kellogg: Q4-Zahlen
American International Group: (AIG) Q4-Zahlen
Groupon: Q4-Zahlen (22:00)
Sonstige Termine:
10:00 Deutschland: Car Symposium u.a. zum Thema Connected Driving: Safe & Secure u.a. mit Daimler-Chef Dieter Zetsche und General-Motors-Chefin Mary Barra
15:00 Deutschland: Treffen der Euro-Finanzminister Themen u.a.: Konjunktur, Krisenländer Griechenland und Zypern
Hinweis:
China, Japan: Feiertag, Börsen geschlossen
Freitag, 12. Februar 2016
Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: BIP Q4/15 (1. Veröffentlichung)
08:00 Deutschland: Verbraucherpreise 01/16 (endgültig)
11:00 EU: BIP Q4/15 (1. Veröffentlichung)
11:00 EU: Industrieproduktion 12/15
14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 01/16
14:30 USA: Im- und Exportpreise 01/16
16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 02/16
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Commerzbank: Jahreszahlen (10:30) (07:00)
ThyssenKrupp: Q1-Zahlen (07:00)
Carl Zeiss Meditec: Q1-Zahlen (07:00)
Kabel Deutschland: Q3-Zahlen (08:00)
Hafen Hamburg: Jahres-Pk, Hamburg (10:00)
Europa:
Frankreich: Renault: Jahreszahlen (10:00) (07:30)
Großbritannien: Rolls-Royce: Jahreszahlen
Sonstige Termine:
Deutschland: Konsumgütermesse Ambiente (bis 16.02.),
10:00 Brüssel: Treffen der EU-Finanzminister Thema u.a.: Verstärkter Kampf gegen die Terrorfinanzierung
Deutschland: 52. Münchner Sicherheitskonferenz (bis 14.02.) Drei Tage lang diskutieren Staatschefs, Sicherheitspolitiker, Wissenschaftler sowie Militärs und Vertreter der Rüstungsindustrie über aktuelle Sicherheitsthemen.
Hinweis:
Schweiz: Feiertag, Börse geschlossen
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