Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 20. Januar 2016


  • Ölpreis runter, Aktien runter – Warum eigentlich? 

  • Zitat der Woche
     

 


Ölpreis runter, Aktien runter –
Warum eigentlich? 



von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

gerne hätte ich samt- und seidig einmal wieder über etwas so Schönes berichtet wie die Berliner Fashion-Week, die heute mit reichlich Glamour beginnt. Vor allem junge Talente aus der Modebranche haben dort jedes Jahr die Gelegenheit, ihre Kreativität zur Schau stellen. Nicht zu vergessen, dass auch die Modebranche einen großer Markt mit bedeutenden Unternehmen darstellt.

Krisenstimmung dominiert das Geschehen

Aber die Realität holt uns schnell wieder ein: Krisenstimmung überall, als wenn das in diesen Zeiten noch etwas Ungewöhnliches wäre. Beim Klick auf die Online-Portale sämtlicher Wirtschafts- und Finanzmagazine erschrecken wir auch heute Morgen. Der DAX rutscht ins scheinbar Bodenlose, mit einem Minus von 3,16% und einem aktuellen Punktestand von 9.359,26 nähert er sich verdächtig der 9.000-Punkte-Marke.

MDAX und TecDAX liegen ebenfalls tief im Minus. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 2,53% bergab. Der Hauptverantwortliche für dieses Szenario ist schnelle ausgemacht: Laut einhelliger Expertenmeinung ist es, neben der China-Schwäche, der Flüchtlingskrise und dem Terroralarm, der Ölpreis. Er sinkt und sinkt…


Ölpreis niedrig wie nie

Das verunsichert sowohl die Unternehmer als auch die Anleger schon seit Monaten. Aber was steckt dahinter, auf den ersten Blick möchte man doch meinen, dass die niedrigen Kosten für den wichtigen Industrierohstoff die Märkte beflügeln und damit Wirtschaft und Aktienkurse antreiben. Ist doch der abgestürzte Ölpreis auch für uns Konsumenten ein Segen. Er erfreut uns als Autofahrer und Heizölkäufer, verbilligt die Industrieproduktion, kurbelt die Konjunktur an.

Letzte Woche rutschten die Notierungen für die Nordsee-Sorte Brent zwischenzeitlich auf rund 30 Dollar je Barrel ab. So billig war Öl seit 12 Jahren nicht mehr! Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Denn, was in der Debatte allzu oft untergeht: Mit dem niedrigen Ölpreis ist eine Reihe von ökonomischen und politischen Risiken verbunden. Dazu zählt vor allem ein sinkendes Investitions- und Auftragsvolumen in der Ölindustrie. Je billiger das Öl, umso weniger lohnt sich die aufwendige Erschließung neuer Ölfelder und umso unrentabler werden alternative Fördertechniken.


Alternative Fördertechniken werden unrentabel

Die Zahl der Fracking-Bohrlöcher in den USA etwa hat sich nahezu halbiert, was Gegner dieser Technologie begrüßen mögen, gleichwohl aber mit Firmenpleiten und Jobverlusten einhergeht. Nach einer Studie der norwegischen Beratungsfirma Rystad Energy sind die globalen Öl- und Gasinvestitionen 2015 um 22% auf 595 Mrd. Dollar eingebrochen. In diesem Jahr könnte es noch weiter nach unten gehen, auf dann nur noch 522 Mrd. Dollar, wie Experten befürchten. Und das werden am Ende auch deutsche Maschinen- und Anlagenbauer zu spüren bekommen.

Außerdem drückt der niedrige Ölpreis die Inflationsraten nach unten und konterkariert damit die Anti-Deflations-Politik der Notenbanken, die infolgedessen noch länger an ihrer gefährlichen ultraexpansiven Geldpolitik festhalten werden.

Erschwerend kommt hinzu, dass ein niedriger Ölpreis vielerorts geopolitische Spannungen verschärft. Ohnehin instabilen Ölförderländern wie Venezuela oder Nigeria brechen Staatseinnahmen weg, die im Fall Nigerias auch für den Kampf gegen die islamistische Terrortruppe Boko Haram benötigt werden. Auch die Kurden im Nordirak finanzieren ihren Kampf gegen die Terroristen des IS mit Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Und die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran wird natürlich zusätzlich buchstäblich Öl ins Feuer der niedrigen Preise gießen.


Kursstürze sorgen für Verunsicherung

Insofern ist der Zusammenhang mit dem Kursrutsch an den Börsen, wie wir ihn gerade erleben, gegeben. Denn noch immer dominiert, gerade bei Privatanlegern das Bauchgefühl bei der Aktienanlage. Und das heißt heute mehr denn je: Verunsicherung. Erst am Montag habe ich Ihnen über die Erfahrungen meiner Kollegen Jürgen Schmitt und Cliff Michel berichtet, die Sie am Wochenende mit verunsicherten Anlegern auf dem BörsenTAG Dresden gemacht hatten.

Daraufhin haben sich auch im Nachhinein noch zahlreiche Leser bei uns hier in der Redaktion gemeldet, die sich insbesondere für unseren hauseigenen Fonds
MS Global One interessiert haben. Viele davon einfach auch deswegen, weil sie in diesen volatilen Zeiten die Kapitalanlage lieber erfahrenen Börsenprofis überlassen wollen.

Wenn Sie Fragen zum MS Global One und zu unseren Sonderkonditionen für den Einstieg in die günstigere B-Tranche haben, die ab April nur noch Kapitalsammelstellen vorbehalten ist, dann zögern Sie nicht und fragen Sie unseren Fonds-Experten Cliff Michel unter Tel.: (0661) 480 499 20 oder schreiben Sie ihm eine E-Mail an:
c.michel@js-capital.de .

Zum Schluss will ich Ihnen nicht vorenthalten, was mein Kollege Dieter Wendt in seiner aktuellen Ausgabe des 100%-DEPOT über die derzeitige Welt- und Marktlage denkt. Er schreibt seinen Lesern:


„Die Schere klafft immer weiter auseinander“

„Mir gib die jüngste Statistik zu denken, die die Verteilung des Vermögens auf dem Globus beschreibt. Demnach verfügen die 62 reichsten Menschen der Welt etwa über genauso viel Kapital wie die ärmere Hälfte der gesamten Menschheit - sprich wie 3,5 Mrd. Menschen! Während die Superreichen in den vergangenen Jahren einen gigantischen Wohlstandszuwachs verzeichnen konnten, ging dieser am ,Fußvolk‘ komplett vorbei. Mehr sogar noch: Das ,Vermögen‘ der Ärmsten der Armen ist in diesem Zeitraum noch um 1 Bio. Dollar geschrumpft. Ich wage an dieser Stelle eine Prognose: Dies kann nicht so weiter gehen! Der Flüchtlingsstrom, den wir derzeit erleben, dürfte deshalb nur der Anfang eines Verteilungswettkampfes sein. Dabei handelt es sich nicht um apokalyptische Prophezeiungen, sondern um harte Fakten. Wenn 1% der Weltbevölkerung mehr besitzen als die restlichen 99% kann am System nichts mehr stimmen.“

Das Fazit des kompletten Kommentars des Börsenexperten Dieter Wendt lautet demzufolge, dass, wer sich nicht der Altersarmut preisgeben will, am Aktienmarkt nicht vorbeikommt. Unsere Rede, schon seit Jahren. Wir begleiten Sie dabei gerne mit unseren Börsenpublikationen
BÖRSEN-SPIEGEL smart money, Smart Money Investor und 100%-DEPOT.

Bei Fragen zu den Abonnements oder dem Wunsch nach Beratung, welche unserer Publikationen am besten zu Ihrer Vermögenslage passt, können Sie uns jederzeit anrufen unter
(0661) 480 499 0 oder eine E-Mail schreiben an:  Martina.Bisdorf@boersenspiegel.com.

Ich grüße Sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte,

Ihre

Martina Bisdorf

PS: Zum Schluss doch noch etwas Erfreuliches aus Berlin: Notorische Berlin-Fashion-Week-Nörgler sollten sich warm anziehen: Saison für Saison haben sie sich über die Provinzialität und mangelnde Anschlussfähigkeit Berlins an die internationalen Modestädte Paris, Mailand, New York und London mokiert. Aber die Berliner Modewoche hat still und heimlich ein Thema gefunden, für das sie inzwischen sogar international gefeiert wird: ethisch produzierte Mode, also unter fairen ökologisch und sozialen Bedingungen produzierte Kleidung. Na, das nenne ich doch mal positiven Fortschritt.





Zitat der Woche


„Democracy is not just the right to be equal, but the equal right to be different.”

Zu Deutsch:
„Die Demokratie gibt uns nicht nur das Recht, gleich zu sein, sondern das gleiche Recht, verschieden zu sein.“

Shimon Peres (israelischer Präsident von 2007 – 2014) auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2015




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