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Ausgabe vom 02. Dezember 2015


  • Das höchste Marketing-Budget der Welt – Für eine bessere Welt

  • Der smarte Buchtipp für den Anleger  


 


Das höchste Marketing-Budget der Welt – Für eine bessere Welt
 
 



von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Meldung des Tages, zumindest für mich ist sie das: Anlässlich der Geburt ihrer Tochter Max überführen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla den Wert von 99% der eigenen Facebook-Aktien in eine wohltätige Stiftung: 45 Mrd. Dollar (42,5 Mrd. Euro) – so viel sind die Papiere heute wert – das ist wohl das höchste Marketing-Budget, das die Welt je gesehen hat. Auch wenn diese Großzügigkeit nicht ganz uneigennützig ist – was sie, nebenbei bemerkt, auch gar nicht sein muss - markiert sie eine Zeitenwende im Silicon Valley.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seine Frau spenden 99% Ihres Vermögens

Denn mit dem Manöver wird der frischgebackene Vater, der seine Tochter gerne in einer besseren Welt aufwachsen sehen möchte, wohl in die Geschichte eingehen. Diese emotionale Anwandlung der Illusion einer heilen Welt – und das meine ich hier durchaus positiv – kennen wohl alle von uns, die das überwältigende Gefühl, Eltern zu werden, schon erleben durften. Man will für sein Kind das Allerbeste.

„Wie alle Eltern wollen wir, dass Du in einer besseren Welt aufwächst, als es unsere heute ist“, erläutert Zuckerberg in einem offenen Brief an seine Tochter, den er an seiner Facebook-Pinnwand veröffentlichte. Die Summe, um die es hierbei geht, liegt weit höher als alles, was die Top 3 der derzeitigen Wohltäter, Microsoft-Gründer Bill Gates (27 Mrd. Dollar), US-Großinvestor Warren Buffett (21,5 Mrd. Dollar) und Starinvestor George Soros (8 Mrd. Dollar) bislang spendeten.


Wir alle wollen für unsere Kinder das Allerbeste – Zeitenwende im Silicon Valley

Die Zuckerberg-Initiative markiert demnach eine Zeitenwende. Sie fällt in eine Ära, in der die nächste Generation von Silicon-Valley-Unternehmern die Philanthropie für sich neu entdeckt. Allen voran Salesforce-Gründer Marc Benioff, der bei jeder Gelegenheit massiv für sein 1/1/1-Model wirbt. Jede Firma solle 1% ihres Eigenkapitals, 1% der Zeit ihrer Angestellten sowie 1% der Ressourcen in wohltätige Zwecke investieren.

Natürlich geht es dabei auch um Marketing. Die Macht des Geldes, das war in den Augen der jungen Programmiertalente von der US-Westküste die Macht der alten Welt. Im Valley wurden die Milliarden zumindest nach außen hin als notwendiges Anhängsel des Erfolgs betrachtet. Nun ist das anders. Jetzt helfen die Tech-Utopisten mit Geld nach. Und ich persönlich finde, das ist eine gute Entwicklung. Genauso wie Facebook an sich und andere Social Media-Plattformen grundsätzlich auch eine gute Entwicklung sind – nicht nur für die jungen Leute.


Von Must-haves bis No-gos - Nichts bleibt so wie es war, auch die Sprache nicht…

Einzig die Sprache, ach sie leidet ein wenig… Denn gerade durch die Kurzmitteilungen, WhatsApps, Simses… wird unser gutes altes Deutsch doch ganz schön „eingeenglischt“, und das nicht immer auf die feinste Art und Weise.

Mir, die ich jahrelang englisch-deutsche Übersetzungen gemacht habe, vom Kinderbuch bis zur Gebrauchsanleitung für Haarpflegeprodukte, ist das schon ein Dorn im Auge. Manchmal tut es dann auch richtig weh, wenn sich jemand „on the woodway“ befindet oder es „heavy metal“ findet, wenn etwas gar zu schwer ist…

Doch das Ganze kann und sollte man bisweilen mit Humor betrachten. Dann ist es, wie so vieles, leichter zu ertragen. Dazu stellt Ihnen heute meine Kollegin Cindy Ullmann ein ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Buch vor. Auch ich habe schon mal reingelesen und sage Ihnen: ein echtes „Must-have“… Aber überzeugen Sie sich selbst.





Der smarte Buchtipp für den Anleger: Peter Littger "The devil lies in the detail"

                                              

Wenn ein Sprachkurs zur puren Unterhaltung wird

Von Cindy Ullmann

Englisch ist die Lieblingsfremdsprache der Deutschen - das sagt eine aktuelle Statistik des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach. Laut dieser Studie gehen 63% der Befragten davon aus, dass sie zumindest einigermaßen gut Englisch sprechen und verstehen können. Zum Vergleich: Auf Rang zwei folgt Französisch mit gerade einmal 18%. Dennoch bin ich der festen Überzeugung: Richtiges Englisch ist verdammt schwierig. Denn: "The Devil lies in the detail". Das hat auch SPIEGEL-ONLINE Kolumnist Peter Littger festgestellt und ein Buch mit eben jenem Titel verfasst, das uns allen zeigt, dass die englische Sprache mehr Stolpersteine bereit hält, als wir denken. Wir glauben "fluent English" zu sprechen, doch der Schein trügt. Und mit seinem Buch versucht er, uns eine kleine Nachhilfestunde zu geben, auf sehr unterhaltsame Weise. Kleines Beispiel gefällig?

Schon die erste Story des Buches sorgte mit einer brenzligen Situation aus dem touristischen Alltag einer Deutschen für einen echten Lacher meinerseits. Littger begegnete in einem walisischen Urlaubsort einer älteren deutschen Touristin, die an einer Eisbude den Verkäufer fragte: "Can I please have two ice balls?" Sie war sicher stolz über ihre vollständig formulierte Frage. Doch die Reaktion des Eisverkäufers ließ sie stutzen. "My ice balls are not for sale", soll der freundliche Herr mit einem süffisanten Grinsen geantwortet haben. Ja, aber wieso denn nicht? Weil die nette Dame sich mit ihrer scheinbar unverfänglichen Frage ein astreines "sexual innuendo" - eine zweideutige Anspielung - geleistet hat. Richtig übersetzt lautete die Frage nämlich: „Kann ich bitte zwei geeiste Hoden haben?" Und Peter Littger attestiert: „Hätte unsere deutsche Touristin in Wales 'two scoops of ice-cream' bestellt, dann wäre ihre Bestellung keine Erwähnung wert gewesen - her order wouldn´t have been worth a mention."


Eine wahre Fundgrube an „teuflischen Patzern" und wertvolle Tipps für den Sprachalltag

Diese erste Geschichte ist der Anfang einer Vielzahl lustiger Episoden. Doch Littger begrenzt sein Buch nicht nur auf das Vorführen. Er bietet uns eine wahre Fundgrube an „teuflischen Patzern", die Fremdsprachlern im Englischen ständig passieren. Nach dem Motto „aus Fehlern lernt man", wird erklärt, was wir glauben zu sagen, was es tatsächlich bedeutet und wie wir es statt dessen richtig formulieren. Und die kleinen Anekdoten zum Schmunzeln sorgen dafür, dass man diese Fehler nicht mehr vergisst.

Ich kann da auch eine Geschichte beisteuern, die mir in den Sinn kam, als ich im Buch die erste Liste mit „teuflischen Patzern" studierte. Littger zählt hier unter anderem das Wort "billion" als Stolperfalle auf. Als ich vor gut zehn Jahren begann, für den BÖRSEN-SPIEGEL zu arbeiten, stolperte ich genau über dieses Zahlwort. In Sachen „Fundamentalanalyse" noch gänzlich grün hinter den Ohren staunte ich bei der Bilanz-Analyse von General Electric nämlich Bauklötze: Rund "180 billion Dollar" hatte der Industriekonzern damals in einem Jahr umgesetzt. Doch trotz meines Wirtschaftsenglisch-Kurses während des Studiums war mir wieder entfallen, dass "billion" übersetzt ins Deutsche „Milliarde" bedeutet. Google hat mir meine Wissenslücke damals beseitigt. Es war mir einfach zu peinlich, meinen Kollegen zu fragen, ob General Electric wirklich solche Unsummen umsetzt. Dank Peter Littgers Buch, dürften viele von einer derartigen Situation verschont bleiben.


Dieses Buch erspart Ihnen jeden staubtrockenen Fortgeschrittenen-Lehrgang an der Volkshochschule

Das Buch "The devil lies in the detail" ist eine erstklassige Fortbildungsstunde in Sachen englischer Sprache, die jeden Sprachlehrgang für Fortgeschrittene an einer Volkshochschule unnötig macht. Zumal diese meist – „gähn" - vor Langeweile nur so strotzen. Ganz anders Littgers Sprachkurs. Das Buch liest sich eingängig und liefert dennoch eine unerschöpfliche Fülle an Wissen - egal ob wichtige Formulierung für den Erste-Hilfe-Wortschatz, deutsche Wörter im Englischen, englische Abkürzungen und deren „wahre Bedeutungen" oder sprachliche Barrieren im Büro. "The devil lies in the detail" lehrt uns die englische Sprache, ohne Lehrbuch zu sein. Und das in der Lieblingsfremdsprache der Deutschen. Es ist also quasi Pflichtlektüre - aber wiederum ohne das lästige Gefühl von Pflichterfüllung. Besser geht es nicht.

Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung und „good luck“ beim Englisch-Lernen.

With kind regards

Ihre

Martina Bisdorf und Cindy Ullmann

PS: Noch mehr Wohltäter: Auch Apple-Chef Tim Cook kündigte an, sein gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden zu wollen. Zuvor werde er allerdings noch die College-Ausbildung seines heute zehnjährigen Neffen finanzieren. Durch die Auszahlung von Optionen könnte es sich bei seiner Spende mit der Zeit um ebenfalls eine Summe im Milliarden-Bereich handeln.




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