Börse, Wirtschaft, Lifestyle- Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 26. November 2015
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Pressespiegel: Märkte zeigen sich langfristig unerschrocken
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
was ist von den Aktienmärkten im Hinblick auf das nächste Jahr zu erwarten? Wie stark werden die Angst vor weiteren Terroranschlägen, die Herausforderungen durch die Flüchtlingskrise und die jüngst gefährdeten Versuche, eine stabilen Staatengemeinschaft gegen die radikale Islamistenszene zu bilden, die Börsen beeinflussen? Was, wenn die Zinsen nun doch steigen?
Das sind die Fragen, die wir zurzeit am häufigsten von unseren Lesern in den Redaktionssprechstunden gestellt bekommen. Bei der augenblicklichen Gemengelage durchaus nachvollziehbar. Diese Sorgen und Ängste teilen Sie mit vielen Anlegern. Um Ihnen Ihre Fragen möglichst objektiv zu beantworten, habe ich Ihnen heute einen - im Vergleich mit vielen anderen Marktberichten, die ich gelesen habe - repräsentativen Pressespiegel zum Thema Erwartungen an die Märkte 2016 zusammengestellt.
Angst ist ein schlechter Ratgeber
Sie kennen unsere Meinung, die wir nicht erst seit der Flüchtlings- und Terrorkrise vertreten: Die Anlage in Sachwerte mit der Hauptgewichtung auf Aktien bleibt ebenso rentabel wie alternativlos. Dabei spielen sowohl geo- als auch finanzpolitische Entwicklungen und Entscheidungen langfristig eine untergeordnete Rolle. Schließlich boomt die deutsche Wirtschaft. Immer noch, trotz der jüngsten Schreckensnachrichten aus aller Welt.
Die deutsche Wirtschaft boomt (immer noch!)
Deutsche Aktienwerte sind international gefragt. Immer noch. Und während US-NotenbankchefinJanet Yellendurchblicken ließ, im Dezember die Leitzinsen anheben zu wollen, stehen die Zeichen im Euroraum auf einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik. Es wird sogar erwartet, dass dieEuropäische Zentralbank (EZB)weiter in großem Stil Anleihen aufkaufen wird, um die Geldmenge im Euroraum zu erhöhen und die Wirtschaft zu stimulieren.
Dass andere Börsenexperten die Marktlage und den Ausblick auf das kommende Jahr ähnlich einschätzen, können Sie den nachstehenden Artikeln aus den renommierten BörsenpublikationenBörsen-SignaleundGeldbriefentnehmen. Aber vor allem den Kommentar meines KollegenDieter Wendtaus der aktuellen Ausgabe seines100 % DEPOTwill ich Ihnen nicht vorenthalten. Denn er bringt es, wie immer, auf den Punkt.
Das meinen die Experten:
Börsen-Signale
Vom 25. November 2015
Keine Befürchtung, dass der Aktienmarkt einbrechen könnte
„Auch wenn es immer noch Islamisten gibt, die glauben, sie könnten die Welt ins Mittelalter zurückbomben, zeigten sich die Weltbörsen jedoch davon unbeeindruckt. Im Gegenteil: Die Bombe in der russischen Passagiermaschine und die Terroranschläge in Paris sorgten sogar für eine Annäherung Russlands an Frankreich und auch Deutschland. Ein turbulentes Aktienjahr liegt hinter uns. Zunächst ungebremster Optimismus, dann Dämpfer durch eine befürchtete Staatspleite in Griechenland und Konjunktursorgen in China und anderen Schwellenländern. Die Kurse fielen. Doch dann hellte sich plötzlich ab Oktober wieder die Börsenlage auf. Solange die Aktienmärkte insgesamt unter ihrem fairen Wert liegen und es außer Aktien keine rentable Geldanlage gibt, war es doch klar, dass das internationale Kapital wieder sehr schnell in Aktien geht, solange sie noch so preiswert zu haben sind. Sind die Märkte gesättigt oder haben alle Angst vor der Zukunft? Umfragen unter der Bevölkerung melden eigentlich das Gegenteil. Der Konsum läuft. Solange die Inflationsraten und im Gefolge auch die Anleihezinsen nicht steigen, müssen Anleger keine Befürchtung haben, dass der Aktienmarkt von seinem derzeitigen Niveau einbrechen könnte, zumal er weltweit gesehen im historischen Vergleich noch eher unterbewertet ist.“
100% DEPOT
(von Chefredakteur Dieter Wendt)
Vom 24. November 2015
Ohne Schwarze Schwäne in Richtung 12.000 Punkte im DAX
„Ich wage mich mal weit aus dem Fenster und prognostiziere bis zum Jahresende einen DAX-Stand von mindestens 12.000 Punkten. Dies mag für den einen oder anderen Leser unter Ihnen vor dem Hintergrund der Konjunktursorgen, der anstehenden Zinserhöhung in Übersee sowie der latenten Terrorgefahren gewagt erscheinen, doch geht daran nahezu kein Weg vorbei. Die Aktienmärkte fungieren in Zeiten negativer Realzinsen inzwischen als eine Art Rettungsboot für die schleichende Enteignung. Die Finanzrepression des Staates kennt keine Grenzen und wird in Zukunft noch weitaus stärker in das Besitztum der Bürger eingreifen. Nicht umsonst wird derzeit wieder die Abgeltungssteuer zur Disposition gestellt. Unter dem Motto der Steuergerechtigkeit sollen Kapitaleinkünfte in Zukunft wieder unter den persönlichen Steuersatz fallen. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Doch ich bin an dieser Stelle gespannt, ob dann auch die Regelung der Steuerfreiheit nach einjähriger Haltefrist ebenfalls wieder eingeführt wird. Meine Prognose: Mit Sicherheit nicht! So schlimm der Terror auch ist, eine Beschränkung der Freiheit ist weitaus schlimmer und Wasser auf die Mühlen für Andersdenkende. Genau diese Angst wollen diese Fehlgeleiteten erzeugen und sie haben durchaus Erfolg, wenn man sich die teilweise völlig überzogenen und hysterischen Reaktionen ansieht. Zumindest an der Börse ist eine gewisse Gelassenheit eingekehrt, doch plötzlich auftauchende Schwarze Schwäne sind auch hier gefürchtet.“
Geldbrief
Vom 25. November 2015
Voll investiert ins Jahr 2016 gehen
„Die Anleger reagieren besonnen. Nahezu unbeeindruckt nimmt die Jahresendrally an den Aktienmärkten immer mehr Fahrt auf. Wieder einmal machen die Notenbanken die Kurse. Das sehen wir an höheren Immobilienpreisen und steigenden Aktienkursen. Die EZB lässt keinen Zweifel daran, dass sie die Märkte noch mindestens bis Ende 2016 mit billigem Geld fluten will. Dagegen mehren sich die Anzeichen, dass die US-Notenbank Fed im Dezember zum ersten Mal die Zinssätze anheben wird, einen Monat früher als von Ihrem Geldbrief erwartet. Diese Divergenz der Geldpolitik hat Auswirkungen auf den Devisenmarkt. Der Euro nähert sich wieder seinen Jahrestiefs und bewegt sich Richtung Parität zum US-Dollar, 1 : 1, wie politisch gewollt, um die spätere Einführung einer ,Weltwährung' zu erleichtern. Für die Aktienmärkte ist das die Beste aller Welten! Schließlich wirkt ein schwacher Euro wie ein Subventionsprogramm für europäische Exporteure. In den USA dagegen wird die mögliche Zinsanhebung als Zeichen für die Erholung der US-Konjunktur interpretiert. Zusätzlich wirkt der niedrige Ölpreis wie eine Steuersenkung für den privaten Konsumenten. Auch markttechnisch sieht es jetzt sehr gut aus. Es zeigt sich immer mehr: Die ,Ängstlichen' haben ihre Aktien bereits im Spätsommer verkauft und können die Kurse nun nicht mehr nach unten drücken. Die ,starken Hände' haben wie wir Aktien billig eingesammelt. Und vor dem Jahresende werden Fonds und andere Institutionelle Anleger ihre Cash-Positionen abbauen. Die Konsequenz für Ihr Depot: Gehen wir voll investiert in das Jahr 2016!“
Mit diesen Ausblicken auf das nahende Jahresende sowie Einblicken in das kommende Jahr wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Nicht vergessen, morgen ist „Black Friday“, wie Ihnen meine Kollegin Cindy Ullmann schon am Dienstag angekündigt hat. Zeit, auf Schnäppchenjagd zu gehen. Vielleicht nutzen Sie aber auch den Tag, um sich über solide Anlagemöglichkeiten für Ihr Kapital zu informieren. Rufen Sie meinen Kollegen undFonds-Experten Cliff Michelan (Tel:0661 480 499 20), um Näheres überdieaktuellen Sonderkonditionenzum Einstieg in denMulti-Asset-Fonds MS Global Onezu erfahren.
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