Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 17. November 2015
- Wieviel Staat verträgt die freie Marktwirtschaft?
Und leben wir überhaupt in einer?
- Der smarte Buchtipp fur den Anleger
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Wieviel Staat verträgt die freie Markt-wirtschaft? Und leben wir überhaupt in einer?
von Cindy Ullmann
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Kapitalismus und Staat – zwei Worte, die von ihrer Begrifflichkeit im besten Fall nur selten bis gar nicht in Beziehung gebracht werden. Denn Kapitalismus braucht keinen Staat, zumindest keinen Eingriff oder Kontrolle von eben jenem.
Ich las kürzlich ein Interview mit dem „Orakel der Schweiz“, Felix Zulauf, in der EURO am Sonntag. Darin prangert er einen massiven Missstand zwischen freier Wirtschaft und staatlicher Einflussnahme an: Seiner Meinung nach wurden die Wirtschaftsgrundlagen unserer freien, kapitalistischen Marktwirtschaft „kaputtgemacht mit einer überbordenden Verschuldung, einer Überregulierung, dem Abschieben von Verantwortung an den Staat“. Dadurch seien unsere Systeme erschöpft. Und im Falle neuer Krisen, sieht er die Staaten nun im Zugzwang immer und immer wieder Eingreifen zu müssen. Ein Teufelskreis also. Der Schweizer Vermögensverwalter ist für seine treffsicheren Prognosen bekannt geworden. Er war der erste Nichtamerikaner, der am berühmt-berüchtigten Roundtable-Gespräche der US-Börsenzeitung „Barron´s“ Platz nehmen durfte. Eine Aussage in diesem Interview hat sich bei mir besonders eingebrannt:
„Wenn man einmal mit Manipulieren begonnen hat, erzwingt das immer neue Eingriffe. Wenn es wirklich besser werden soll, dann müssen Unternehmen und auch Staaten bankrottgehen dürfen.“
Mir drängt sich da sogleich die Frage auf: Was aber, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist bzw. der Hamster im Rad rennt? Gibt es dann einen Weg zurück auf den „Pfad der Tugend“? Schwierige Frage. Im Falle Europas und Griechenlands dürfte wohl jedem der Entscheider neuer Milliarden-Hilfen bewusst sein, dass Griechenland seinen Schuldenberg nicht aus eigener Kraft wird abtragen können, nur durch Aufnahme immer neuer Schulden.
ABER: Die EU und mit ihr die deutsche Regierung sind ins Hamsterrad gesprungen und können nicht wieder raus. Denn würde sie es tun, dann müsste sie irgendwann „ihren Bürgern erklären, dass sie 150 Mrd. Euro veruntreut hat. Geld, dass eigentlich der Bevölkerung gehört“, so formuliert es Felix Zulauf geradeheraus. Und das wird die Bundesregierung tunlichst zu verhindern wissen.
Etwas anders als Felix Zulauf sieht es Ulrike Herrmann. Die Wirtschaftskorrespondentin der Tageszeitung taz erklärt in ihrem Buch „Der Sieg des Kapitals“, dass der Kapitalismus nicht das Gegenteil von Staat und der Staat auch nicht der natürliche Feind des Kapitalismus ist. Dieses Buch ist unser heutiger „smarte Buchtipp für den Anleger“.
Ihnen allen einen schönen Tag.
Ihre
Cindy Ullmann
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Der smarte Buchtipp für den Anleger: „Der Sieg des Kapitals“ von Ulrike Herrmann
Geht es nach Ulrike Herrmann, dann ist das vorherrschende Bild, dass die Wirtschaft vom Staat geknebelt wird und sich von dieser politischen Diktatur befreien muss, völlig schief. Damit versucht die Autorin in ihrem Buch „Der Sieg des Kapitals“ aufzuräumen. Auf gut 250 Seiten beschreibt die Wirtschaftskorrespondentin, wie der Reichtum in die Welt kam, welchen Irrtümern über das Kapital wir ihrer Ansicht nach erlegen sind und welche Krisen des Kapitals unsere Systeme bereits verkraften mussten, darunter auch ein sehr eingängig geschriebenes Kapitel zum Thema Eurokrise.
Ihrer Meinung nach ist die Verwendung des Singulars bei dem Wort „Eurokrise“ an sich schon ein Fehler, denn Europa habe nicht nur mit einer Krise zu kämpfen, sondern gleich mit vier verschiedenen. Und diese vier Krisen muss man laut Herrmann getrennt voneinander betrachten, wenn man „die rasante Dynamik verstehen will, mit der sich die Währungsunion derzeit auseinander entwickelt.“ Die Eurokrise hat kein Vorbild, das macht sie auch so schwierig zu greifen. Doch Ulrike Herrmann hat es versucht: Sie erklärt ihren Leser die Hintergründe der Eurokrise. Und dabei prangert sie knallhart an und ist auch nicht zu feige, ihre Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wie Europa aus dem Dilemma herauskommen kann, ohne das die Währungsunion zerbricht. Überraschende Enthüllung dabei: Nicht die Griechen oder andere Schuldenberge produzierende Euroländer sind Schuld daran, dass der Euro auseinandertreibt, sondern…
Pflichtlektüre für alle kritischen Denker
Ach, lesen Sie es einfach selbst. Jeder, der sein Kapital an der Börse investiert, sollte dieses Buch gelesen haben. Denn es eröffnet neue Sichtweisen auf wirtschafts- und finanzpolitische Zusammenhänge. Thesen, die wir bislang als unbestritten richtig einstuften, werden eindrucksvoll widerlegt. Es zerstört kein Weltbild, aber es erweitert unseren Blickwinkel. Warum ist Geld ein Rätsel und warum ist es nicht das Gleiche wie Kapital? Warum würde Ulrike Herrmann ihr Vermögen nicht in Gold anlegen? Und warum ist Inflation richtig und wichtig? Auf all diese Fragen erhalten die Leser zum Teil sehr überraschende Antworten. BÖRSEN-SPIEGEL-Prädikat: Pflichtlektüre für alle kritischen Denker.
„Der Sieg des Kapitals“ ist als Taschenbuch des PIPER-Verlags erhältlich. Hier nochmal alle wichtigen Fakten zu diesem Buch im Überblick:
Der Sieg des Kapitals
WIE DER REICHTUM IN DIE WELT KAM: DIE GESCHICHTE VON WACHSTUM, GELD UND KRISEN
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Ulrike Herrmann
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Erschienen am 11.05.2015
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ISBN: 978-3-492-30568-6
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