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Ausgabe vom 28. September 2015
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Klagewelle gegen VW losgetreten – Unheilvolle Vorankündigungen für die deutsche Automobilbranche?
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL  Like  Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
haben Sie ihn auch gesehen, den „Blutmond“ heute Nacht? Ich habe mir das Spektakel betrachtet und muss sagen, es war schon spannend, unseren Erdtrabanten in glühenden Rottönen zu sehen. Allerdings konnte ich dabei nichts Unheilverkündendes empfinden, wie es seit Menschengedenken bei der Mondfinsternis heraufbeschworen wird. Aber vielleicht die Führungsetage von VW? Jedenfalls kommt die erste Klagewelle prompt angeschwappt…
So komme ich auch zum heutigen Wocheneinstieg nicht um den Wolfsburger Autokonzern herum. Denn der Diesel-Skandal dürfte die Börsianer in der neuen Handelswoche weiterhin auf Trab halten, zumal gerade bekannt wurde, dass die erste Klagewelle von Investoren in den USA gegen den Konzern losgetreten ist. Darin wird VW vorgeworfen, Investoren betrogen zu haben.
Erste Klagewelle gegen VW in USA angelaufen
Die Anleger hätten künstlich aufgeblähte Preise für die ADR genannten VW-US-Anteilscheine gezahlt, heißt es, weil das Unternehmen die Auto-Abgaswerte unzulässig manipuliert habe. ADR-Investoren hätten dadurch Hunderte Millionen Dollar verloren. Ein Pensionsfonds aus Michigan hat diese wohl erste Aktionärsklage auf den Weg gebracht. Näheres dazu lesen Sie im heutigen Daily Post auf unserer Homepage www.boersenspiegel.com.
Was Klagen in den USA bedeuten, brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Es steht selbst unter den abgeklärtesten Börsenexperten die Befürchtung im Raum, das dieses Jahr zum größten Autokonzern der Welt gekrönte Unternehmen könnte regelrecht platt gemacht werden. Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob das Ganze auf Verschwörungen, Machtspiele oder Geldgier zurückzuführen ist.
Aber auch der Zinspoker in den USA wird weiterhin für Unsicherheit an der Börse sorgen. Schließlich verunsichern die Diskussionen, wann die US-Notenbank an der Zinsschraube dreht, die Märkte schon seit Monaten und sorgen damit für Instabilität.
DAX tut sich vor Hintergrund der VW-Affäre schwer
Der DAX präsentiert sich vor dem Hintergrund dieser Doppelbelastung in einer schwachen Form. Dominiert wird das Geschehen eindeutig durch die weiter schwelende Affäre um die manipulierten Abgaswerte bei Volkswagen. Experten zufolge wird der Skandal das Marktgeschehen noch längere Zeit bestimmen. „Es ist aktuell schwer abzuschätzen, wie hoch die eigentlichen Kosten für das Unternehmen ausfallen werden", so Analyst Andreas Paciorek vom Online-Broker CMC Markets.
Sollten auch andere Konzerne in den Sog von „Dieselgate“ geraten, könnte der Automobilsektor in Deutschland massiv unter Druck kommen. Allein diese Unsicherheit dürfte ausgeprägte Erholungsversuche im DAX noch für eine Weile ausbremsen, ist doch gerade in Deutschland die Automobilbranche von richtungsweisender Bedeutung. Die starke Abhängigkeit vom Autosektor spiegelt sich in den DAX-Bewegungen:
Sog von „Dieselgate“ zieht gesamte Auto- und Zulieferbranche mit
In Frankfurt hatte der deutsche Leitindex angetrieben von einer Erholung bei den Automobilwerten am Freitag 2,8% höher auf 9.689 Punkten geschlossen. War die VW-Aktie vergangene Woche zeitweise um ganze 30% eingebrochen, mussten die Wolfsburger weitere Einbußen hinnehmen. Zuletzt notierten die Anteilscheine 4,4% tiefer. Auch für die Konkurrenten im DAX ging es nach unten. Daimler rutschte 2,2% ins Minus, BMW gab 2,1% nach. Ebenso für die Zulieferer hat das Konsequenzen. So notierte Continental 2,1% weniger.
Aber nicht nur die Aktionäre sind mehr als enttäuscht vom einstigen deutschen Vorzeigekonzern, auch die treuen VW-Kunden. So sind nach Expertenschätzungen Millionen VW-Fahrer wohl mit einem „Schummelmotor“ von unterwegs. Hier wieder Vertrauen aufzubauen, das dürfte ein jahrelanger Prozess werden und den neuen Mann an der Spitze, Matthias Müller, einige Nerven kosten.
Vertrauen in VW nachhaltig gestört – Nicht nur bei Aktionären
Wie soll man auch einem so konservativ geführten Unternehmen trauen, dessen oberster Chef dementiert, irgendetwas von einem Betrug in diesem Ausmaß gewusst zu haben? Und das als gestandener Ingenieur, als der Martin Winterkorn stets für seinen akribischen Kontrollwahn bekannt war. Mir fällt es jedenfalls schwer, an Wolfsburger Märchen zu glauben.
Die Märkte werden also noch eine Weile turbulent bleiben. Schon allein deshalb ist es jetzt mehr als vernünftig, als Anleger auf ein hohes Maß an Sicherheit zu setzen, wie bei unserem breit diversifizierten Multi-Asset-Fonds MS Global One, der Ihr Kapital mit der optimalen Absicherungsstrategie gegen die Marktschwäche schützt. Informieren Sie sich hier und erwerben Sie wertvolles Wissen, das Sie nichts kostet.
Ich wünsche Ihnen einen guten Start in eine spannende – hoffentlich nicht zu blutrote – Börsenwoche.
Herzliche Grüße
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Wenn auch die Sterne für den deutschen Automarkt gerade nicht so günstig aufgestellt sind, so haben Jürgen Schmitt und sein Expertenteam im heutigen BÖRSEN-SPIEGEL eine brandheiße Top-Empfehlung aus der amerikanischen Autobranche für Sie. Das Unternehmen steht für Fortschritt, Vision und Innovation. Neugierig? Dann bestellen Sie jetzt das günstige BÖRSEN-SPIEGEL-Schnupperabonnement.
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Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick
Montag, 28. September 2015
Konjunkturdaten:
14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 08/15
16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 08/15
Unternehmensdaten:
Deutschland:
BASF: Telefon-Pk anl. Investorentages mit Präsentation (12:30)
Phoenix: Q2-Zahlen
Europa:
Schweiz: Roche: Analyst Event at European Cancer Congress 2015
Hinweis:
Hongkong: Feiertag, Börse geschlossen
Dienstag, 29. September 2015
Konjunkturdaten:
11:00 EU: Geschäftsklima 09/15
11:00 EU: Wirtschaftsvertrauen 09/15
11:00 EU: Verbrauchervertrauen 09/15 (endgültig)
14:00 Deutschland: Verbraucherpreise 09/15 (vorläufig)
15:00 USA: Case-Shiller-Index 07/15
16:00 USA: Verbrauchervertrauen 09/15
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Hornbach Holding: Halbjahres-Pk, Frankfurt (11:00)
Sonstige Termine:
Österreich: Autocontact 2016 - Branchenveranstaltung zur zunehmenden Vernetzung und Autonomie des Autos (bis 30.09.), Graz
Mittwoch, 30. September 2015
Konjunkturdaten:
09:55 Deutschland: Arbeitslosenzahlen 09/15
10:00 Deutschland: VDMA Auftragseingang 08/15
11:00 EU: Verbraucherpreise 09/15 (vorab)
11:00 EU: Arbeitslosenzahlen 09/15
14:15 USA: ADP-Beschäftigung 09/15
15:45 USA: Chicago PMI 09/15
16:30 USA: Energieministerium Ölbericht (Woche)
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Rocket Internet: Halbjahreszahlen und Capital Markets Day, London
Hella: Hauptversammlung
Sonstige Termine:
11:00 Deutschland: Pk Bund der Steuerzahler Deutschland (BdSt) zum Schwarzbuch „Die öffentliche Verschwendung 2015" mit BdSt-Präsident Reiner Holznagel
11:00 Deutschland: Institut der deutschen Wirtschaft Köln - Herbsttagung 2015; Finanzausgleich 2019 - eigenverantwortlich und solidarisch in die Zukunft, Berlin
11:00 Deutschland: Bundesverband deutscher Banken, Konjunktur-Pk, Berlin
13:00 Deutschland: Halbjährliche Aktienmarktprognose des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB)
Donnerstag, 01. Oktober 2015
Konjunkturdaten:
09:55 Deutschland: PMI Verarbeitendes Gewerbe 09/15 (2. Veröffentlichung)
10:00 EU: PMI Verarbeitendes Gewerbe 09/15 (2. Veröffentlichung)
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
15:45 USA: Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe 09/15 (endgültig)
16:00 USA: Bauausgaben 08/15
16:00 USA: IMS-Index Verarbeitendes Gewerbe 09/15
USA: Pkw-Absatz 09/15
Sonstige Termine:
09:00 Deutschland: Kongress der Automobilwoche zur Lage der Autobranche (bis 02.10.2015), Berlin
10:00 Deutschland: Eröffnung des Merck Innovation Centers.
Hinweis:
Hongkong/China: Feiertag, Börse geschlossen
Freitag, 02. Oktober 2015
Konjunkturdaten:
Deutschland: VDA / KBA / VdIK Kfz-Neuzulassungen 09/15
EU: S&P Ratingergebnis Spanien
11:00 EU: Erzeugerpreise 08/15
14:30 USA: Arbeitsmarktbericht 09/15
16:00 USA: Industrieaufträge 08/15
Unternehmensdaten:
Deutschland:
Grenkeleasing: Neugeschäft Q3/15
Hinweis:
China: Feiertag, Börse geschlossen
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