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Ausgabe vom 08. September 2015
- Warum Sie gerade jetzt auf Kupfer setzen sollten
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Warum Sie gerade jetzt
auf Kupfer setzen sollten
von Cliff Michel
Chefredakteur Smart Money Investor
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
heute nehme ich mir einmal die Rohstoffe vor. Sie denken jetzt sicher, nun will er mir wieder etwas über Gold oder Silber erzählen. Nein, das will ich nicht. Auch wenn sich der Einstieg hier sicher langfristig auszahlen würde.
Dieses Mal geht es um ein Industriemetall, das zu den ältesten der Menschheit gehört. Selbst jetzt im Zeitalter der Informationstechnologie zählt es zu den bedeutendsten und nimmt sogar eine zukunftsweisende Rolle ein.
Ohne Kupfer geht gar nichts mehr
Die Rede ist von Kupfer. Ohne Kupfer gäbe es keinen Strom, keine Kommunikation und keine technische Innovation. So sorgen Millionen Meter von Kupferrohren oder Kabeln tagtäglich für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser oder Elektrizität, hundert Tausende Quadratmeter Kupfer bedecken weltweit Dächer und verkleiden Fassaden.
Ein Blick in die Geschichte
Zusammen mit Gold, Silber und Zinn war Kupfer das erste Metall, welches die Menschheit bereits am Anfang ihrer Entwicklung kennenlernte. Da Kupfer leicht zu verarbeiten ist, ist die erste Nutzung von Kupfer bereits aus der Steinzeit bekannt. Die Zeit vom 5. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. wird manchmal auch Kupferzeit genannt. Später wurde es mit Zinn und Blei zu Bronze legiert. Diese härtere und widerstandsfähigere Legierung wurde zum Namensgeber der Bronzezeit.
Eine weitere Kupfer-Zink-Legierung, das goldgelbe Messing, war bereits im antiken Griechenland bekannt. Im römischen Reich belief sich die Jahresproduktion des Kupfers bereits auf 15.000 Tonnen. Die Fugger wollten schon im Mittelalter das erste Kupfermonopol aufbauen. Diesem Versuch folgten im Laufe der Geschichte unzählige weitere Spekulationen, deren Grundlage das Kupfer war und ist.
In Chile, China und Peru finden sich die größten Kupfervorkommen
Die fünf größten Kupfererz-Förderer sind Chile, China, Peru, USA und Australien, wobei allein die Förderung in Chile mehr als die Hälfte der Gesamtfördermenge ausmacht. Kupfer findet sich jedoch überall. Insgesamt sind 2.600 Erzlagerstädten bekannt. Selbst in Deutschland oder Polen, genauso wie im englischen Cornwall.
Leitfähig, korrosionsbeständig und recyclebar –
3 Eigenschaften, die Kupfer zum Industriemetall Nr. 1 machen
Kupfer besitzt nach Silber, aber noch vor Gold, die höchste spezifische Leitfähigkeit bei elektrischem Strom. Die gute elektrische und Wärmeleitfähigkeit sind somit die wichtigsten Eigenschaften des Werkstoffes Kupfer. Die große Bedeutung dieses Werkstoffes für die Technik ergibt sich aber erst durch die Kombination der verschiedenen Eigenschaften, die – auch in Verbindung mit anderen Metallen – seit Jahren genutzt und weiterentwickelt werden. Das hohe Vorkommen und die hervorragenden spezifischen Eigenschaften machen Kupfer heute zu einem der begehrtesten Rohstoffe der Welt.
Kein Handy, keine Waschmaschine, kein Auto und auch kein Flugzeug funktioniert ohne Kupfer
Daher ist die Bau- und Elektroindustrie auch der größte Abnehmer von Kupfer, die damit elektrische Kabel, Leiterbahnen und Bauteile herstellt. Kein Handy, keine Waschmaschine, kein Auto und auch kein Flugzeug funktioniert ohne Kupfer. Es wäre wesentlich einfacher, die Gegenstände aufzuzählen, die kein Kupferanteil besitzen, als die mit Kupfer. Auch die Autoindustrie und Teile ihrer Zulieferer sind vom Metall Kupfer enorm abhängig und dies nicht nur bezogen auf die Autoelektrik oder etwa auf E-Fahrzeuge, sondern ebenso auf die Karosserie oder die Farben. Aber auch das Kunsthandwerk nutzt Kupfer aufgrund seiner leichten Verformbarkeit sehr gerne.
Kupfer ist äußerst korrosionsbeständig und unbeschränkt recyclebar, denn das recycelte Kupfer besitzt dieselbe Qualität wie der Primärrohstoff. Das unterscheidet Kupfer also maßgeblich von einem Rohstoff wie beispielsweise Rohöl, welches begrenzt vorhanden ist und auch tatsächlich verbraucht wird.
Es lohnt sich also, einen Blick auf dieses Industriemetall zu werfen
Nehmen wir uns nur mal die Produktion von Elektroautos vor. Um Elektroautos herzustellen, benötigen Sie Batterien. Und was brauchen Batterien? Richtig, Unmengen an Kupfer.
Nicht ohne Grund haben sich Akkumulatoren und Batterien gerade in den letzten Jahrzehnten zu einem gigantischen Geschäftsfeld entwickelt. Es gibt kaum noch ein Elektrowerkzeug oder ein Spielzeug, das nicht Batterien benötigt und dies mit steigender Tendenz.
Ein Unternehmen, das den Markt für Elektroautos hoffähig gemacht hat, und auch neuerdings Batterien herstellt, ist Tesla Motors. Doch nicht nur Tesla Motors ist hier dick im Geschäft. Alle Autobauer, aber auch Tech-Giganten wie Google und Apple arbeiten an Elektro- oder selbstfahrenden Autos.
Einer der Megatrends der Zukunft lautet: Autonomes Fahren
Die Frage ist also nicht mehr, ob ein Elektroautomobil auf den Markt kommt, sondern nur noch wann! Allein in Deutschland dürfte die Anzahl der Elektroautos im laufenden Jahr auf rund 19.000 Stück ansteigen. Ende 2014 waren es noch 12.156 und Ende 2010 nur 1.588 Wagen. In anderen Ländern sieht es nicht anders aus.
Und jetzt kommt Kupfer ins Spiel. Denn für den Bau eines normalen Benziners werden schon jetzt 55 Pfund Kupfer benötigt. Für ein Hybrid-Fahrzeug sind 110 Pfund Kupfer nötig. Aber in einem reinen Elektroauto werden durchschnittlich 165 Pfund Kupfer verbaut. Dreimal so viel Kupfer mehr wird also in Zukunft benötigt.
Auch dank regenerativer Energien wird die Kupfernachfrage enorm steigen
Doch nicht nur hier. Auch für die Herstellung regenerativer Energien beispielsweise durch Windkraft, die umweltfreundlich den Strom für die neuen Elektroautos zur Verfügung stellt, ist Kupfer notwendig. Denn jedes Megawatt an neuer Stromkapazität aus Windkraft benötigt rund 3,6 Tonnen Kupfer.
Gianni Kovačević, Buchautor und Investor, der sich bereits seit 15 Jahren mit Investments im Bereich Rohstoffen und den Themen Emerging Markets beschäftigt, meint zur Entwicklung von Kupfer: „In den kommenden Jahren müssen Investoren anerkennen, dass je grüner und sauberer wir unsere Energie herstellen, die Nachfrage nach Kupfer umso mehr steigen wird. Es gibt noch keine weltweite, geheime Gruppierung, die das vollständig verstanden hat … bis jetzt.“
Kupfer als Konjunkturindikator?
Doch Kupfer ist wegen seiner Verwendung in der Industrie auch immer ein Konjunkturindikator. So deuten sinkende Kupferpreise auf eine Verschlechterung der Wirtschaftslage hin. Bis gestern befand sich Kupfer im Sinkflug und testete sogar das Sechs-Jahres-Tief. Der Grund war die Sorge um die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft. Vor allem China galt über Jahre als Wachstumsmotor. Und ist einer der größten Abnehmer von Kupfer. Laut einiger Berichte herrscht jetzt wieder eine größere chinesische Nachfrage nach Kupfer. Die Folge: Der Kupferpreis steigt.
Carl Icahn setzt auf Kupfer
Und noch jemand setzt auf Kupfer. Es ist der Ihnen schon vielfach bekannte US-Investor Carl Icahn. „Kaufen, wenn die Kanonen donnern“ ist die Devise dieser doch recht erfolgreichen Investment-Spezies. Jetzt wo die Preise am Boden sind, kauft Icahn sich in ein Kupferunternehmen ein. Hat er mal wieder den richtigen Riecher? Fakt ist: Für ihn ist ein eventuelles Abrutschen der chinesischen Wirtschaft in die Rezession übertrieben. Ich sehe das genauso.
Daher ist Kupfer auch in meinen Augen ein interessantes Investment und darf im Depot meiner Börsenpublikation Smart Money Investor nicht fehlen. Welche lukrativen Investments ich gerade noch auf dem Schirm habe, erfahren Sie, wenn Sie den Smart Money Investor hier für 3 Monate zum günstigen Sparpreis von 29 € (anstatt 149 €) bestellen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag
Herzliche Grüße
Ihr
Cliff Michel
Chefredakteur Smart Money Investor
P.S.: Wie beliebt Kupfer ist, zeigen auch die zahlreichen Kupfer-Diebstähle, die immer wieder gemeldet werden. Ganze Laster mit Kupferladungen werden leergeräumt und sogar vor Kirchen wird nicht haltgemacht. Besonders beliebt sind hier kupferne Fallrohre und Dachrinnen.
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