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Ausgabe vom 14. Juli 2015


  • „Frauen in Führungspositionen“ wird zur Chefsache ernannt    



 

„Frauen in Führungspositionen“ wird zur Chefsache ernannt    


   
   

von Cindy Ullmann

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

möchten Sie mit unserer Bundeskanzlerin tauschen? Also ich ehrlich gesagt nicht. Sonntagnacht nach zahlreichen Wochen des Zitterns eben mal Europa vor dem Absturz gerettet, steht sie gestern um 15 Uhr vor der Bosch-Repräsentanz in Berlin, um sich der „Chefsache“ zu widmen.

Es scheint ihr wichtig zu sein, vor Unternehmern und Wissenschaftlern, ein paar klare Worte zum Thema Führungspositionen bei Frauen zu sagen. „Chefsache" ist eine Initiative aus 11 Gründungsmitgliedern, die sich nach dem letzten Frauengipfel im Kanzleramt gegründet hat und für ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern in Führungspositionen einsetzt. Bundeskanzlerin Angela Merkel selbst übernimmt hier die Schirmherrschaft. Ist sie doch das Paradebeispiel für eine Frau in einer Führungsposition. Mit all ihren Vor- und Nachteilen.

5% Frauen, Tendenz rückläufig, in den Vorständen deutscher Unternehmen sind ihr einfach zu wenig. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH sind lediglich 36 der insgesamt 667 Vorstandsposten mit Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil von 5,4%.


Mit der gesetzlichen Frauenquote allein ist es nicht getan

„Seit einigen Wochen haben wir eine gesetzliche Frauenquote. Aber auch das beste Gesetz wird seine Wirkung nur voll entfalten können, wenn auch der gesellschaftliche Wille dahintersteht“, sagte die Bundeskanzlerin gestern. Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen war am 1. Mai in Kraft getreten. Es schreibt vor, dass bei Neubesetzungen in den Aufsichtsräten von 100 Großunternehmen eine starre Frauenquote von 30% ab 2016 gelten muss. Gibt es nicht genügend Frauen im Aufsichtsrat, bleibt der zu besetzende Stuhl leer.

Mit dem Gesetz allein scheint es nicht getan. Daher fordert Merkel ein Umdenken in der Gesellschaft. Damit die Hausarbeit und Kindererziehung nicht nur an den Frauen hängen bleibe. Auch störe es sie, dass eine Führungsposition einhergehe mit unentwegter Verfügbarkeit. Davon müsse man wegkommen, forderte Merkel. Führungsverantwortung sei durchaus auch mit flexibleren Arbeitszeitmodellen zu vereinbaren.


Frauen in Führungspositionen sollen selbstverständlich werden

Viele namhafte Unternehmen waren gestern anwesend. Darunter die Allianz, die Unternehmensberatung McKinsey, IBM, Siemens, Bayer, Bosch, die Fraunhofer-Gesellschaft, Warema Renkhoff, der Zeit-Verlag und die Caritas. Natürlich darf auch Ursula von der Leyen, die Verteidigungsministerin, nicht fehlen.

Wenn Sie sich Angela Merkel so anschauen, wird schnell klar, dass auch sie es nicht geschafft hat, Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Wie bei so vielen Frauen in Führungspositionen ist auch bei ihr für Kinder kein Platz.

Das bestätigt auch der „Führungskräfte-Monitor 2015", herausgegeben vom Institut der Deutschen Wirtschaft, kurz DIW. Dieser Monitor untersucht die Situation von festangestellten Frauen in der Privatwirtschaft und die Frage, wie schnell sie zum Beispiel umfassende Führungsaufgaben oder sonstige Leitungsfunktionen übernehmen können. Darüber hinaus geht es darum, wie gut sich dabei Berufs- und Privatleben miteinander vereinbaren lassen.




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BNP Paribas präsentierte:
„Rendezvous mit Harry“ vom 13. Juli 2015

Die Märkte nach der Griechenland-Einigung. Da konnte Top-Trader
Harry Weygand am Vorabend der Sendung „Rendezvous mit Harry“ nicht schlafen. Dennoch hellwach analysierte er ausführlich den DAX, zeigte sich bullish und wunderte sich, dass sich viele seiner Experten-Kollegen nicht anschlossen. Aus der Reihe der Einzelaktien gab es eine nähere Betrachtung von Deutscher Post und Deutscher Telekom. Zu Letzterer zeigte und erklärte BNP Paribas Produktexperte Grégoire Toublanc auch gleich ein passendes, interessantes Produkt: Einen Discount-Call Optionsschein.

Weiter ging es in die USA mit einem Blick auf den Dow Jones sowie die Aktie von Google. Am Ende gab es eine Kurzbetrachtung auf die Ereignisse rund um den chinesischen Markt sowie einen Chartblick auf den Euro, den Harry zunehmend skeptisch sieht. Die Moderation der Sendung hatte wieder einmal
Volker Meinel von BNP Paribas inne. Die nächste Sendung findet am Montag, 20. Juli, wie gewohnt um 19 Uhr statt.

Sie haben die Sendung verpasst oder möchten nochmal reinhören? Dann klicken Sie einfach auf
Letzte Sendung.






Selbst Angela Merkel bekommt Karriere und Familie nicht unter einen Hut

Gerade hier haben es Frauen laut der Studie schwieriger als Männer in Führungspositionen: Sie sind seltener verheiratet und haben auch seltener Kinder. In Zahlen ausgedrückt: 68% der Frauen sind in einer Partnerschaft im Gegensatz zu 77% bei den Männern. Und: 29% der Frauen haben Kinder bis 16 Jahre, anders als bei den Männern, wo es 37% sind. Insgesamt haben Frauen in Führungspositionen weniger Mitarbeiter und ein geringeres Gehalt. Und auch die Kinderbetreuung und Hausarbeit bleibt meist an den Frauen hängen.

Wenn ich mich so in meinem Freundeskreis umschaue, geht der Großteil der Frauen höchstens Teilzeit arbeiten. Auf meine Frage warum, erhalte ich oft die Antwort: „Keine Lust, warum soll ich mir den Stress antun. Außerdem brauchen mich meine Kinder.“ Es liegt also nicht nur an den Männern. Es wird noch ein langer Weg bis die alten Muster aus den Köpfen verschwunden sind.

Natürlich muss auch das Drumherum stimmen. Kindergärten, die schon um 15 Uhr schließen und Schulen, die keine Ganztagsbetreuung anbieten, sind da fehl am Platz.


Unternehmen mit einer gemischten Führungsriege sind erfolgreicher als andere…

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Ganz einfach, weil Sie als Anleger von der Situation vielleicht nicht nur privat betroffen sind, sondern sich eine Förderung von Frauen in Führungspositionen auch positiv auf Ihr Depot auswirken kann.

Denn am 22.April 2015 startete die Börse Hannover ihren neuen „German Gender Index“. Dieser Index bildet 50 deutsche Titel ab, die sich bei der Unternehmensführung durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Führungskräften in Vorstand und Aufsichtsrat auszeichnen. So bietet er allen Marktteilnehmern einen praktischen Wegweiser beim Investieren in Aktien solcher Unternehmen, die sich aktiv um die Besetzung von Frauen in der obersten Führungsebene engagieren.


… das wirkt sich auch positiv auf Ihr Depot aus

Laut der Studie „Women Matter“ von McKinsey gibt es nämlich einen weltweit erkennbaren Trend, dass gemischt-geschlechtlich geführte Unternehmen messbar erfolgreicher sind. Sowohl die Gewinnmarge als auch die Unternehmensperformance sehen besser aus. Das wirkt sich wiederum positiv auf den Aktienkurs aus.

Cliff Michel, Chefredakteur vom Smart Money Investor hat sich in seiner aktuellen Ausgabe ausgiebig mit diesem Thema beschäftigt und ein interessantes Investment für sie herausgearbeitet. Um zu erfahren welches, müssen Sie nur noch eins tun:
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Gender-Diversität hin oder her. Ich wünsche mir, dass auch zukünftig diejenigen Personen die Führungsposition besetzen, die die besten Vorrausetzungen, die besten Fähigkeiten und den größten Erfahrungsschatz mitbringen, ganz gleich, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt. Vielleicht geht es Ihnen auch so.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Herzliche Grüße

Ihre

Cindy Ullmann

PS: Facebook ist übrigens auch in Sachen Gender-Offensive unterwegs. Erst kürzlich hat das Unternehmen die Icons für Freunde und Gruppen geändert. Auch hier tritt jetzt die Frau aus dem Schatten des Mannes heraus. Geht doch.



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