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Ausgabe vom 30. Juni 2015
- Der hoffentlich letzte Akt der griechischen Tragödie zieht die Börsen in ihren Bann
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Der hoffentlich letzte Akt der griechischen Tragödie zieht die Börsen in ihren Bann
von Cindy Ullmann
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ich hoffe, meine Kollegin Martina Bisdorf konnte Sie gestern etwas beruhigen. Ich weiß, Ihre Nerven liegen blank. Vor allen Dingen bei denjenigen unter Ihnen, die voll investiert sind und darüber hinaus vielleicht auch noch bald nach Griechenland in den wohlverdienten Urlaub fahren möchten.
Anstatt also im lang ersehnten Urlaub Ihre Seele bei Tzatziki und Ouzo baumeln lassen zu können, müssen Sie sich jetzt darauf gefasst machen, in ein Land zu fahren, wo die Verpflegung nicht gewährleistet werden kann, die Menschen in langen Schlangen am Geldautomaten stehen und das Benzin ausgeht. Ganz zu schweigen von den Streiks, die sich in Griechenland schon immer großer Beliebtheit erfreuen. Und dann noch das Depot! Kein Wunder, dass viele von Ihnen einfach nicht wissen, was sie jetzt tun sollen.
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Auch wenn es eine heiße Woche wird, die uns alle auf die Geduldsprobe stellt, und ich rede hier nicht nur von den Temperaturen, behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Griechenland ein Land ist, dessen Wirtschaftsleistung kleiner ist, als die unseres Bundeslandes Hessen.
So traurig diese Tatsache für das Gros der Griechen ist, das nicht erst heute unter einer korrupten Klientel-Politik leidet, so erfreulich ist diese Tatsache für den Rest der Welt. Die wirtschaftlichen Auswirkungen einer Griechenland-Pleite sind überschaubar, im Gegenteil, mit einer dann wegfallenden Unsicherheit würde der Rest Europas sogar aufatmen.
Griechenland stopft das mediale Sommerloch
Leider sehen das die Medien ganz anders, denn egal welche Publikation sie aufschlagen, auf welcher Webseite Sie surfen oder welchen TV-Sender Sie einschalten. Immer geht es um Griechenland. Und da die Informationen schneller verbreitet werden, als sie geprüft sind, werden in den letzten Tagen oft auch widersprüchliche Nachrichten gesendet.
Man könnte fast meinen, den Medien kommt dieses griechische Sommertheater sehr entgegen, denn sonst würden sie jetzt im Sommerloch rumdümpeln und hätten wenig Interessantes zu berichten. Auch die Sprache ist ziemlich rau geworden. Das hat wenig mit Journalismus zu tun, sondern passt eher an den abendlichen Stammtisch. Wir müssen uns anscheinend daran gewöhnen, dass selbst die Tagesthemen Drama und Bildzeitungsniveau brauchen, um die Zuschauer im Bann zu halten.
Wie lange geht das griechische Drama noch?
Ich hoffe inständig, dieses Drama wird sich nicht den ganzen Sommer hinziehen. Denn auch wenn Griechenland heute Nacht die IWF-Kredite nicht zurückzahlt, heißt das ja noch lange nicht, dass es zahlungsunfähig ist. Sie werden ja auch nicht sofort vor die Tür gesetzt, wenn Sie Ihre Miete einen Monat lang nicht zahlen.
Wenn die Verhandlungen dann eventuell wieder aufgenommen werden, wird sich die Unsicherheit an den Aktienmärkten noch mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate hinziehen. Und Sie wissen ja selbst, Unsicherheit mögen die Aktienmärkte so wenig wie der Teufel das Weihwasser.
Trotzdem sollten Sie jetzt nicht in Verkaufspanik verfallen. Denn egal in welche Richtung sich das Dilemma Griechenlands in den kommenden Tagen entscheiden wird, es wird letztendlich zu einem Befreiungsschlag für die Märkte werden. Eines der wirtschaftlich unbedeutendsten Länder der Euro-Zone hat die Märkte schon zu lange in seinem Bann gehalten.
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BNP Paribas präsentierte: „Rendezvous mit Harry“ vom 29. Juni 2015:
Große Ereignisse erfordern eine große Runde. So fanden sich in der Sendung „Rendezvous mit Harry“ nicht nur Top-Trader Harry Weygand, sondern auch der nicht minder „toppe" Trader Rocco Gräfe wieder. Beide gaben der von den Ereignissen in Griechenland dominierten Sendung zusätzlich Leben und charttechnische Analysen. Beide sehen den DAX im Übrigen gar nicht so dramatisch, wenn auch ein Kursrutsch von 4% nicht alltäglich ist.
Eine Kurzumfrage zur Kursprognose bis zum Ende der Sommerpause gab interessante Einsichten. Einen Blick auf andere europäische Indizes sowie die Aktien in China und Hongkong öffneten übrigens andere Ansichten. Gegen Ende der Sendung musste natürlich der Euro analysiert werden. Ganz klar im Zeichen Griechenlands vollführt er derzeit Turbulenzen, die für eine Währung nicht gerade alltäglich sind. Aber was ist in diesen Tagen schon alltäglich?
Allwöchentlich jedenfalls ist „Rendezvous mit Harry“. Die nächste Sendung, wie immer moderiert von Volker Meinel, findet am 6. Juli, wie gewohnt um 19 Uhr statt.
Griechen stecken ihr Geld in Gold!
Und was machen die Griechen? Sie kaufen Gold! Laut der großen deutschen Edelmetallhändler nehmen die Aufträge der Griechen von Tag zu Tag zu. Dreimal so viele Aufträge wie sonst geben die Griechen auf. Ein Händler berichtet, dass allein letzte Woche Gold im Wert von 600.000 Euro gekauft wurde.
Gold als Krisenwährung ist wieder in
Da ist es wieder: Gold. Nicht umsonst gilt das gelbe Edelmetall traditionell als Krisenwährung in schlechten Zeiten. Auch die Deutschen setzen wieder vermehrt auf physisches Gold. Ganz einfach, um ihre anderen Aktienpositionen abzusichern und einen Notgroschen für schlechte Zeiten parat zu haben.
Wir halten es wie Warren Buffett
Jetzt halten wir es hier in der Redaktion wie Warren Buffett, für den Gold als Investment uninteressant ist, da es nichts produziert. In Buffetts Augen ist Gold eine „unproduktive Wertanlage". Recht hat er, aber dem allgemeinen Trend sollten Sie sich trotzdem nicht entgegenstellen. Immerhin kann Gold in Euro gemessen in 2015 auf eine schöne Performance zurückblicken.
Smart Money Investor setzt nach erneutem Kursrutsch auf soliden Gold-Major
Das findet auch Chefredakteur Cliff Michel vom Smart Money Investor. Für ihn ist es an der Zeit, erste Goldpositionen aufzubauen, um ganz früh am Start zu sein, wenn die Kurse weiter anziehen. Denn langfristig ist er vom Comeback des Goldpreises überzeugt.
Gerade hat er für seine Leser daher einen hochinteressanten Goldminenbetreiber unter die Lupe genommen. Denn nach den Verwerfungen der letzten Jahre im Sektor der Goldförderer sind die Unternehmen schlanker und effizienter aufgestellt denn je.
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Ich wünsche Ihnen eine schöne, wenig turbulente Woche.
Herzliche Grüße
Ihre
Cindy Ullmann
PS: Gerade habe ich nochmal einen Blick auf das DAX-Barometer geworfen. Schon heute verliert der DAX nicht mehr so viel wie gestern. Ich sage Ihnen, die Kurse werden über kurz oder lang wieder gen Norden drehen, denn deutsche und europäische Aktien sind im historischen Vergleich extrem günstig bewertet. Der DAX bietet im Durchschnitt eine Dividendenrendite von 3 bis 3,4% per 2016. Warum also jetzt aus rentablen Dividendenaktien aussteigen?
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