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Ausgabe vom 19. Juni 2015


  • Inflation - Für die einen Schreckgespenst, für die anderen Grund zum Jubeln 



 

Inflation - Für die einen Schreckgespenst, für die anderen Grund zum Jubeln 


   
   

von Cindy Ullmann

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

für Griechenland wird es ernst. Spätestens am Montag, wenn nicht schon heute, soll nun endgültig entschieden werden, wie es mit dem Land weitergeht.

Auf die Plätze, fertig, los - Bankenrun in Griechenland?

Laut der Wochenzeitschrift Der Spiegel gibt es in Griechenland die ersten Bargeldengpässe. Anscheinend wissen die Griechen, was die Stunde geschlagen hat. Allein bis Mittwoch dieser Woche wurden laut griechischer Bankenkreise rund 2 Mrd. Euro von den Konten abgezogen, gestern sollen es sogar 1,2 Mrd. Euro gewesen sein, schreibt die konservative griechische Zeitung Kathimerini.

Es halten sich hartnäckige Gerüchte, ob die Banken angesichts dieser Entwicklungen überhaupt noch am Montag öffnen können. Dramatische Zustände, auch wenn Sie bedenken, dass die meisten Griechen ihr Vermögen wahrscheinlich schon viel früher in Sicherheit gebracht haben. Man schätzt, dass seit Jahresbeginn 2015 mindestens 120 Mrd. Euro von griechischen Guthabenkonten abgehoben worden sind. Nun lagert das Geld in Safes, Betten, Schränken, auf Yachten und auf ausländischen Konten – oder wurde in Immobilien angelegt.


Griechische Zentralbank warnt: Ohne eine baldige Einigung wird Ausscheiden Griechenlands immer wahrscheinlicher

Meine Kollegin Martina Bisdorf hatte Ihnen gestern ja schon die wichtigsten Meinungen zu Griechenland im Pressespiegel zusammengestellt. Jetzt hat auch die griechische Zentralbank in einer Stellungnahme davor gewarnt, dass Griechenland den Euro und die EU verlassen müsste, wenn es zu keiner Einigung mit den Geldgebern kommt.

„Sollte der Versuch, eine Einigung herbeizuführen, scheitern, würde dies […] den Beginn eines schmerzhaften Prozesses bedeuten, der unmittelbar in einen griechischen Staatsbankrott und den sofortigen Ausstieg des Landes aus der Eurozone sowie – höchstwahrscheinlich – aus der Europäischen Union führen würde ", teilte die griechische Zentralbank mit.

Die aktuelle, noch kontrollierte Krise würde sich per Schneeballeffekt zu einer unkontrollierbaren Krise auswachsen, „mit riesigen Konsequenzen für den Bankensektor und das Finanzsystem". Ein Euro-Ausstieg würde in weiterer Folge eine Wechselkurskrise herbeiführen, die einen rapiden Anstieg der Inflation zur Folge hätte. Apropos Inflation: Was für die Griechen als Schreckgespenst gilt, wird im restlichen Europa mit Jubel begleitet. So lauten viele Schlagzeilen der letzten Tage:


„Juhu, die Preise die steigen“

Wir leben wahrhaftig in einer verrückten Welt - oder vielleicht wird sie uns auch nur so verklickert. Jetzt freuen wir Deutsche uns also schon, wenn die Preise steigen. Besonders Essen und Wohnen werden teurer. So ist die Inflationsrate in Deutschland im Mai zum vierten Mal in Folge leicht gestiegen. Die Verbraucherpreise hätten um 0,7% höher gelegen als noch ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag dieser Woche in Wiesbaden mit.

Gemüse und Obst teuer wie schon lange nicht

Gemüse verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um satte 9%, Obst um 5,6%. Für ein Kilo Äpfel beispielsweise mussten die Verbraucher im Mai 3% mehr zahlen als noch im April. Einziger Dämpfer waren die niedrigen Preise für Mineralölprodukte. Die Statistiker betonten: Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im Mai 2015 deutlich höher bei plus 1,3% gelegen.

Erst nächstes Jahr rechnet das ifo-Institut laut der aktuellen Konjunkturprognose mit einem satten Anstieg der Teuerung auf 1,6%.


Bund begibt erstmals langjährige Anleihe, die an die Inflation gekoppelt ist

Auch der Bund setzt anscheinend angesichts der aktuellen Entwicklungen auf steigende Inflationsraten. Da Verkäufe langjähriger Anleihen des Bundes in letzter Zeit wegen der niedrigen Rendite und des bestehenden Inflationsrisikos nur noch wenig Anhänger fanden, hat der Bund nun erstmals in seiner Geschichte eine 30jährige Anleihe begeben, deren Zins und Tilgung an die Inflation gekoppelt sind. Bisher wurde nur Anliehen mit 5- oder 10jähriger Laufzeit platziert.

Die neue Anleihe solle mit einem Anfangsvolumen von 2 bis maximal 2,5 Mrd. Euro auf den Markt gebracht werden, sagte Finanzagentur-Geschäftsführer Tammo Diemer. Sie solle mehrfach aufgestockt werden und am Ende ein Gesamtvolumen von etwa 10 Mrd. Euro erreichen. Ziel sei es, das Schuldenportfolio breiter zu streuen. Das solle Kostenvorteile und höhere Planungssicherheit mit sich bringen.


US-Bank Goldman Sachs hilft Bund

Doch der Bund scheint sich nicht allein auf die Attraktivität der Konditionen verlassen zu wollen. Eine für Dienstag vorgesehene Auktion wurde abgesagt. Stattdessen soll nun ein internationales Bankensyndikat die Vermarktung und damit das Absatzrisiko übernehmen. Den Auftrag erhielten die Commerzbank, der Crédit Agricole, Goldman Sachs, HSBC und die Société Générale. Sie übernehmen die Vermarktung und das Absatzrisiko und streichen dafür eine Gebühr ein.

Eins ist sicher: Eine steigende Inflation und die unverändert liquiditätsgetriebene Notenbankpolitik werden vor allem Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Edelmetalle begünstigen. Auf ein breit diversifiziertes Portfolio bestehend aus Aktien, Rohstoffen/Edelmetallen und Unternehmensanleihen setzt auch Cliff Michel in seiner Börsenpublikation Smart Money Investor.


Dividenden sind der neue Zinskupon

Gerade hat er seinen Lesern einen interessanten Dividendenfonds zum Kauf empfohlen. Ein Papier, das jeder Anleger allein schon für die Altersvorsorge in seinem Depot haben sollte. Investiert wird hier grundsätzlich in die aussichtsreichsten Titel der dividendenstärksten und -stabilsten Aktien in Euroland.

Unter den Wertpapieren, die sich aktuell im Portfolio befinden, sind namhafte Unternehmen wie Allianz, AXA, Anheuser Busch, BMW, BNP Paribas, Hugo Boss, Freenet, Daimler, OMV, Total oder Talanx. Die Portfolio-Zusammenstellung wird jedoch regelmäßig überprüft und gegebenenfalls korrigiert.

Bedenken Sie, Dividenden entwickeln sich mehr und mehr zu den neuen Zinskupons. Wenn Sie mehr über diesen Fonds erfahren möchten,
bestellen Sie noch heute den Smart Money Investor für 3 Monate zum günstigen Vorteilspreis von 29 Euro (anstatt 149 Euro).

Ich wünsche Ihnen ein wunderbares und sonniges Wochenende.

Herzliche Grüße

Ihre
Cindy Ullmann

PS: Übrigens war es eben jene oben genannte US-Bank Goldman Sachs, die Griechenland 2001 den Weg in die Euro-Zone ebnete. Von 1998 bis 2000 arrangierte Goldman zwölf Währungsswaps für Athen und soll dafür nach Informationen aus Finanzkreisen Gebühren von rund 300 Mio. Dollar kassiert haben. So konnte Griechenland seine Schulden per Zins-Swap kaschieren. Nur am Rande: Auch Mario Draghi ist übrigens ein ehemaliger Goldman Sachs Banker.




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