Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 27. April 2015


  • Kulturwandel bei der Deutschen Bank -
    Erste Details der Neuausrichtung veröffentlicht
  • Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick

 

Kulturwandel bei der Deutschen Bank - Erste Details der Neuausrichtung veröffentlicht    
   

von Cindy Ullmann

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bei uns in Fulda thront kundennah und mitten auf dem belebten Universitätsplatz die Filiale der Deutschen Bank. Regen Kundenverkehr wie bei ihrer Nachbarin, der Genossenschaftsbank, sucht man jedoch vergeblich. Genau diese Tatsache beschreibt die Entwicklung beim deutschen Bankenprimus sehr anschaulich. Während die zum Verbund der Volks- und Raiffeisenbanken gehörende Genossenschaftsbank als wichtigsten Trumpf ihre Kundennähe ausspielt, hat die Deutsche Bank ihren Fokus längst anderweitig ausgerichtet. Das Privatkundengeschäft erwies sich über kurz oder lang als zu margenschwach für das wachstumsorientierte Bankhaus. Das Investmentbanking und die Finanzierungssparte warfen einfach mehr ab.

Ich erinnere mich noch genau an die Fragezeichen über meinem Kopf, als ich dann vor gut sieben Jahren die Meldung in der Presse las, dass die Deutsche Bank die Postbank übernimmt. Damit holten sich die Frankfurter immerhin die Privatkundenbank schlechthin ins Portfolio. Was wollte die Deutsche Bank bitteschön zu diesem Zeitpunkt mit der Postbank? Die Finanzkrise war gerade ausgestanden. Und die Börse erwartete erste Fakten einer „Zukunftsstrategie 2015“. Die Antwort, die damals von der Konzernführung gegeben wurde, stieß bei mir deshalb auf wenig Verständnis: „Man wolle den Privatkundenbereich stärken.“ Eine völlig konfuse Strategie und wohl gleichzeitig der Stein des Anstoßes, der die Deutsche Bank immer weiter in den Abwärtssog trieb.

Fakt ist schon jetzt: Es wird ohne die Postbank weitergehen

Aber: Nun stehen die Zeichen bei der Deutschen Bank auf Umbruch. Bis zum Jahr 2020 will die Bank insgesamt 3,5 Mrd. Euro einsparen. Davon soll ein Großteil über „Effizienzsteigerungen“ erreicht werden. Der Rest will man erzielen, indem sich die Bank „aus unprofitablen Geschäften zurückzieht, ihre geografische Präsenz optimiert und ihr Filialnetz reduziert“.

Nicht mehr „alles für jeden sein zu wollen“, das ist das oberste Ziel der Konzernführung im Zukunftsplan 2020. Dennoch will man Universalbank bleiben. „Das geht nicht“, meinen viele Experten, die sich eine knallharte Konzernaufspaltung gewünscht hatten. „Das geht“, meint hingegen die Deutsche Bank. Und das sieht konkret so aus: Das Filialnetz soll kräftig ausgedünnt werden. Von den derzeit rund 700 „blauen“ deutschen Niederlassungen müssen bis zum Jahr 2017 bis zu 200 ihre Türen schließen, wie das Institut am Wochenende verlauten ließ. Die Tochter Postbank wird an die Börse gebracht bzw. verkauft, und das Investmentgeschäft wird deutlich abgespeckt.

Mehr Marge, mehr Rentabilität – weniger Schulden

Damit wollen die beiden Konzernlenker Anshu Jain und Jürgen Fitschen die Bilanz der Deutschen Bank wieder „aufpimpen“. Vor allem die Kosten im Verhältnis zum Ertrag sollen deutlich sinken und somit wieder mehr Marge erzielt werden. Zudem will man einen niedrigeren Verschuldungsgrad und eine höhere Eigenkapitalrentabilität erreichen.

Schaut man sich die aktuellen Quartalszahlen an, wird die Notwendigkeit dieser Neuausrichtung nochmals unterstrichen. Der Überschuss verringerte sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49% auf 559 Mio. Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss halbierte sich ebenfalls, und zwar auf 544 Mio. Euro. Die Bank hatte in der vergangenen Woche bereits angekündigt, weitere 1,5 Mrd. Euro für Rechtsrisiken zurückzulegen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Deutsche Bank im US-Prozess zu den Vorwürfen einer Libor-Manipulation einen Vergleich in Höhe von sage und schreibe 2,5 Mrd. Dollar eingegangen ist. Die zurückgelegte Summe reicht damit zwar nicht ganz, aber endlich hat man hier eine kalkulierbare Größe. Nichts hasst die Börse mehr als Ungewissheit.

Milliarden-Strafe, Rücklagen-Erhöhung, Kosten für Neustrukturierung – und dennoch erwirtschaftet die Deutsche Bank Gewinn. Das beweist die Extraklasse des Branchenprimus. Und nun werden auch noch die Problemfelder rigoros angegangen. Das Restrukturierungspotenzial für die Aktie ist also enorm.

Einige Anleger und Experten, wie unser 100%-DEPOT-Chefredakteur Dieter Wendt haben dieses Potenzial bereits erkannt. Die Erholungsbewegung läuft. Bleiben Sie jetzt unbedingt am Ball. Wann ist der richtige Zeitpunkt in den nachhaltigen Turnaround bei der Deutschen Bank zu investieren? Folgen Sie Dieter Wendt und seinem 100%-DEPOT und Sie werden ihn nicht verpassen. Aktuell können Sie das 100%-DEPOT mit sattem Rabatt im Quartals-Testabo beziehen: Statt regulär 199 Euro zahlen Sie aktuell nur 79 Euro für drei Monate. Sie sparen also 60% gegenüber dem Normalpreis, wenn Sie sich HIER und JETZT für das 100%-Depot anmelden.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue, kurze Börsenwoche.

Ihre
Cindy Ullmann

 


Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick –
Termine der Woche

Trotz der verkürzten Börsenwoche stehen viele spannende Zahlen auf der Agenda. So werden in Deutschland zahlreiche DAX-Konzerne wie BASF, Bayer, Daimler, Fresenius, Fresenius Medical Care, Linde, und VW ihre Zahlen zum zurückliegenden Quartal veröffentlichen. Am Dienstag meldet Daimler die Ergebnisse für das erste Quartal, am Mittwoch folgen Volkswagen, am Donnerstag Bayer und BASF. Damit melden die Nummer eins (Bayer), zwei (VW), drei (Daimler) und fünf (BASF) auf der Liste der wertvollsten Unternehmen im DAX ihre Zahlen. Wir haben wie gewohnt alle wichtigen Termine für Sie zusammengestellt.

Montag, 27. April

Unternehmensdaten:

Deutschland:
Sixt: Analystenkonferenz

USA:
Apple: Q2-Zahlen

Hauptversammlungen:
Schweiz: Swiss Life

Dienstag, 28. April

Konjunkturdaten:
USA: Case-Shiller-Index 02/15
USA: Verbrauchervertrauen 04/15

Unternehmensdaten:

Deutschland:
Aixtron: Q1-Zahlen
Daimler: Q1-Zahlen
DMG Mori Seiki: Q1-Zahlen
Fielmann: Q1 und Bilanz-Pk
MAN: Q1-Zahlen
MTU: Q1-Zahlen

Europa:
BP: Q1-Zahlen
Philips, Q1-Zahlen

USA:
Ford: Q1-Zahlen
Merck & Co: Q1-Zahlen
Pfizer: Q1-Zahlen
Twitter: Q1-Zahlen
UPS: Q1-Zahlen

Welt:
Panasonic: Q4-Zahlen
Honda: Q4-Zahlen
Nippon Steel: Q4-Zahlen

Hauptversammlungen:
Deutschland: Analytik Jena 

Mittwoch, 29. April

Konjunkturdaten:
EU: Geldmenge M3 03/15
EU: Verbrauchervertrauen 04/15 (endgültig)
Deutschland: Verbraucherpreise 04/15 (vorläufig)
USA: BIP Q1/15 (vorab)
USA: Schwebende Hausverkäufe 03/15
USA: Fed Zinsentscheid

Unternehmensdaten:

Deutschland:
Grenkeleasing: Q1-Zahlen
Software AG: Q1-Zahlen
Osram: Q2-Zahlen
Deutsche Bank: Q1-Zahlen + Strategie Update
Stratec Biomedical: Q1-Zahlen
Drägerwerk: Q1-Zahlen
SGL Group: Q1-Zahlen
Schaltbau: Bilanz-Pk
Bijou Brigitte: Jahreszahlen
Volkswagen: Q1-Zahlen
Deutsche Börse: Q1-Zahlen

Europa:
ABB: Q1-Zahlen
Clariant: Q1-Zahlen
ENI: Q1-Zahlen
Iberdrola: Q1-Zahlen

USA:
Fiat Chrysler Automobiles: Q1-Zahlen
Mastercard: Q1-Zahlen
Time Warner: Q1-Zahlen

Welt: 
Gazprom: Jahreszahlen
LG Electronics: Q1-Zahlen
Samsung: Q1-Zahlen

Hauptversammlungen:
Deutschland: Deutz
Deutschland: Lufthansa
Deutschland: Rational
Schweden: Hennes & Mauritz
USA: AMD
Frankreich: Danone
 

Donnerstag, 30. April

Konjunkturdaten:
Deutschland: Einzelhandelsumsatz 03/15
Deutschland: Arbeitslosenzahlen 04/15
EU: EZB Wirtschaftsbericht
EU: Arbeitslosenzahlen 03/15
EU: Verbraucherpreise 04/15 (vorab)
USA: Persönliche Einkommen und Ausgaben 03/15
USA: Arbeitskostenindex Q1/15
Japan: BoJ Zinsentscheid

Unternehmensdaten:

Deutschland:
BASF: Q1-Zahlen
Bayer: Q1-Zahlen
Deutsche Annington: Q1-Zahlen
Hochtief: Q1-Zahlen
FMC: Q1-Zahlen
Fresenius: Q1-Zahlen
Fuchs Petrolub: Q1-Zahlen
Krones: Q1-Zahlen und Bilanz-Pk
Linde: Q1-Zahlen
Vossloh: Q1-Zahlen
Wacker Chemie: Q1-Zahlen

Europa:
Airbus Group: Q1-Zahlen
BNP Paribas: Q1-Zahlen
Lafarge: Q1-Zahlen
Nokia: Q1-Zahlen
Novo Nordisk: Q1-Zahlen
Shell: Q1-Zahlen
Statoil: Q1-Zahlen
Swiss Re: Q1-Zahlen

USA:
AIG: Q1-Zahlen
ConocoPhillips: Q1-Zahlen
Expedia: Q1-Zahlen
Exxon Mobil: Q1-Zahlen
First Solar: Q1-Zahlen
LinkedIn: Q1-Zahlen
Teva Pharmaceutical: Q1-Zahlen

Welt:
Sony: Jahreszahlen (endgültig)
Vale: Q1-Zahlen

Hauptversammlungen:
Deutschland: BASF
Deutschland: Commerzbank
Deutschland: Deutsche Annington
Deutschland: Gerresheimer
Deutschland: Continental
Deutschland: Drägerwerk
Deutschland: Dialog Semiconductor

Freitag, 1. Mai

Konjunkturdaten:
USA: ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe 04/15
USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 04/15
USA: Bauausgaben 03/15
USA: Pkw-Absatz 04/15

Unternehmensdaten:

USA:
Chevron: Q1-Zahlen

Hinweis: In Deutschland bleibt die Börse wegen des Maifeiertages geschlossen.


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