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Ausgabe vom 01. April 2015


  • Dividendenrekord fürs Osternest     

  • Zitat der Woche



 



Dividendenrekord fürs Osternest



 

von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn die Anleger seit Wochen über den starken DAX jubilieren und von den Kurssteigerungen profitieren, so gibt es für viele Investoren jetzt noch mehr bunte Eier ins Osternest: Im Frühjahr, rund um den Monat März, schütten die Konzerne traditionell ihre Dividenden aus. Davon dieses Jahr so viel wie noch nie. Man spricht von einem Dividendenrekord. Das ist kein Aprilscherz, auch wenn die hohen Gewinnausschüttungen durch den Geiz der Unternehmen etwas ausgebremst werden.

DAX-Mitglieder jagen von Rekord zu Rekord

29,5 Mrd. Euro wollen allein die 30 im DAX gelisteten Konzerne nach eigenen Angaben im laufenden Jahr als Gewinnbeteiligung an ihre Aktionäre ausschütten. Der Dividendenrekord dürfte schon bald überboten werden. Im kommenden Jahr können die Aktionäre der deutschen Topkonzerne auf Dividenden in Höhe von 32,5 Mrd. Euro hoffen. Das sagen zumindest die vom Datendienst Bloomberg gesammelten Analystenschätzungen aus.

Der Dividendentrend spiegelt die Stärke der deutschen Wirtschaft deutlich wider: „Der niedrige Ölpreis und der schwache Euro befeuern den Export weiter. Die Vereinigten Staaten und Großbritannien - der zweit- beziehungsweise drittwichtigste Exportmarkt deutscher Unternehmen - entwickeln sich sehr gut und die chinesische Wirtschaft dürfte trotz einer nachlassenden Wachstumsdynamik abermals stark zulegen," erklärt die Unternehmensberatung Ernst & Young die Dynamik.


Schwacher Euro begünstigt Gewinnausschüttungen im Euroraum

Nicht nur in Deutschland sieht es bei den Gewinnausschüttungen gut aus. Denn anders als bei Anleihen werden die Dividenden nicht vor dem Hintergrund der Inflation bewertet, sondern spiegeln die Ertragskraft eines Unternehmens wider. Diese hängt sicherlich am Ende auch von der herrschenden Inflation ab, doch vorrangig bestimmt die Preissetzungskraft des Unternehmens die Margen und damit auch die Möglichkeit, Dividenden auszuschütten.

Nicht zuletzt auch dank des schwachen Euro sind die Dividenden-Perspektiven für 2015 im Euroraum so aussichtsreich. Im Schnitt rechnen die Analysten für die 300 größten europäischen Unternehmen mit einem Anstieg der Auszahlungen um 7%. Das würde nach einer Ausschüttung von insgesamt 187,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr auf einen Kapitalzufluss von mehr als 200 Mrd. Euro in diesem Jahr hinauslaufen.


„Geiz ist ( leider immer noch) geil“

Trotz neuer Rekorde monieren die Experten, dass die meisten DAX-Konzerne noch mehr Geld ausschütten könnten. Die Nettogewinne der Mitglieder des deutschen Leitindexes sind im vergangenen Jahr mit einem Plus von 14% stärker gestiegen als die Dividende, die lediglich um 10% aufgestockt wird. Die durchschnittliche Ausschüttungsquote - das Verhältnis von Nettogewinn und Dividende - schrumpft somit von 44 auf 41%. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) empfiehlt hingegen eine Quote von 50%.

Besonders zurückhaltend ist dieses Jahr der Welt zweitgrößter Autobauer. Volkswagen will für das Geschäftsjahr 2014 lediglich 21% seines Jahresgewinns ausschütten. Als mittelfristiges Ziel haben die Wolfsburger 30% ausgegeben. Selbst damit würden sie hinter den aktuellen Werten der Rivalen Daimler und BMW liegen, die bereits jetzt über 30% liegen.


Planungssicherheit für Aktionäre

Nur zwei Unternehmen werden in diesem Jahr kein Geld ausschütten: Die Commerzbank leidet noch immer unter den Folgen der globalen Finanzkrise und die Lufthansa hat im vergangenen Jahr Verluste erwirtschaftet. Bei beiden aber rechnen viele Analysten im kommenden Jahr wieder mit einer Ausschüttung. Bei der Commerzbank wäre es die erste nach sieben Jahren. Bei der Kranich-Airline rechnen Analysten dann mit durchschnittlich 50 Cent pro Anteilschein.

Aber neben der Sparsamkeit einiger Unternehmen fällt in dieser Saison ein weiterer Trend auf: Eine wachsende Zahl von DAX-Unternehmen will ihren Anteilseignern Planungssicherheit bieten. So haben die DAX-Urgesteine Allianz, BASF, Infineon und Munich Re als Ziel ausgerufen, die Dividenden künftig mindestens auf Vorjahresniveau zu halten, also auch in schwächeren Jahren anzuheben.


Auch wenn nicht jeder rekordverdächtig ist – An Aktien führt kein Weg vorbei

Eine konkrete Zahl haben der Energieversorger E.ON und die Deutsche Telekom aufgerufen: E.ON hat 50 Cent je Aktie im kommenden Jahr in Aussicht gestellt. Die Telekom will bis einschließlich 2018 mindestens 50 Cent zahlen. Allzu spektakulär ist das allerdings nicht, da beide Werte nur der für das Geschäftsjahr 2014 angekündigten Höhe entsprechen.

Auch wenn nicht jeder mit ständig neuen Ausschüttungrekorden glänzen kann, so steht doch fest, dass Aktien bei absoluten Niedrigzinsen und einer butterweichen Währung noch auf lange Zeit das beste Investment für unser Kapital sind. Denn derzeit ist nichts sicherer und gewinnbringender, als auf die besten Unternehmen der Welt zu setzen. Hier geht immer was. Und selbst wenn der DAX hier und da mal eingeknickt, müssen wir uns vor Augen halten, auf welch hohem Niveau wir uns befinden.


Jammern auf hohem Niveau

Wer hätte letztes Jahr geglaubt, dass wir uns bei einem Zählerstand von rund 12.000 Punkten um geringfügige Bewegungen nach oben oder unten – die Schwankungen der letzten Tage lagen durchschnittlich bei knapp einem Prozent – grämen würden.

Gerade sehe ich stolze 12.093 Zähler bei einem Plus von 1,06%! Wenn das keine guten Aussichten für die Anleger sind, die schon seit Langem bei der Party dabei sind und auch weiter dabei bleiben werden. Da gibt es auch für die ärgsten Pessimisten mal gar nichts zu jammern und zu mäkeln. Wir befinden uns mit Aktien auf einem hohen Niveau.


Setzen Sie auf die erfahrenen Experten

Und damit das für Sie so bleibt, kann ich Ihnen nur raten, weiterhin auf das Know-how und die Erfahrung unserer Börsen-Experten zu setzen. Worauf diese wiederum konkret setzen, erfahren Sie in deren Börsenpublikationen:

BÖRSEN-SPIEGEL, der informative Digest von Jürgen Schmitt, Das 100%-DEPOT, der Börsenbrief mit dem Millionen-Projekt von Dieter Wendt und Smart Money Investor, der smarte Ratgeber für den sicherheitsbewussten Anleger von Cliff Michel.

Informieren Sie sich in Ruhe auf unserer Homepage
www.boersenspiegel.com und fragen Sie uns, wenn Sie nicht sicher sind, welche unserer Publikationen zu Ihrem Anlegerprofil passt. Rufen Sie uns einfach an unter: (0661) 480 499 – 0. Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie.

Es grüßt Sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte

Ihre
Martina Bisdorf

PS: Wie soeben gemeldet wird, hat sich bei der heutigen Daimler-Hauptversammlung der Aufsichtsrat fast ein Jahr vor Beendigung des Vertrags (2016) festlegt, den Vertrag von Dieter Zetsche bis 2019 zu verlängern. Dies gilt als Vertrauensbeweis in den Daimler-Chef und seine Strategie, denn der Stuttgarter Autobauer ist nach langen Jahren der Stagnation wieder auf Erfolgskurs.





Zitat der Woche


„Wenn wir in eine Firma investieren, dann liegt es nicht in erster Linie an den Zahlen. Es liegt daran, dass ich eine Idee habe, wie das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren aussieht.“

Warren Buffett, amerikanischer Star-Investor







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