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Ausgabe vom 07. Januar 2015
- Von A wie Anlagenotstand bis Z wie Zocken – Wie legen die Deutschen ihr Geld an?
- Zitat der Woche
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Von A wie Anlagenotstand bis Z wie Zocken –
Wie legen die Deutschen ihr Geld an?
von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in was investieren die Deutschen am liebsten? Bekanntermaßen ist ja der Deutschen liebstes Kind in Sachen Kapitalanlage immer noch das Sparbuch, falls man das ernsthaft als Investition bezeichnen kann. Denn selbst im Anlagenotstand scheuen laut einer Studie sogar deutsche Millionäre allzu große Risiken.
So hoffen die Banken zunehmend, vom Anlagenotstand der Reichen zu profitieren. Denn gerade Millionäre fürchten wegen der Niedrigzinsen um ihr Geld. „Viele Kunden müssen nach neuen Möglichkeiten suchen, um ihr Vermögen zu erhalten, und benötigen professionellen Rat", so Dt. Bank-Wealth-Management-Bereichsleiter Gustav Holtkemper.
Reiche schichten langsam um – Nehmen Sie sich ein Beispiel
„Reiche investieren hierzulande oft vorsichtig und zielen auf Vermögenserhalt“, gibt Holtkemper zu bedenken. Da man aber derzeit selbst zum Vermögenserhalt mehr braucht als ein Sparbuch, ist anno 2015 tatsächlich zu beobachten, dass die deutsche Risikobereitschaft aus der Niedrigzins-Not heraus sukzessive steigt. Nur wer bereit ist, etwas zu riskieren – natürlich mit Bedacht – kann schließlich sein Kapital erhalten und vermehren.
Aktien bleiben auch in 2015 alternativlos
So werden laut den Erfahrungen der Wealth-Manager deutscher Kreditinstitute mittlerweile Immobilien, aber auch alternative Anlagen wie Unternehmensbeteiligungen immer stärker nachgefragt. Viele Anleger hätten inzwischen begriffen, dass sie ihre Aktienquote erhöhen müssen. Außerdem ist eine zunehmende Umschichtung von Staats- in Unternehmensanleihen zu beobachten.
„Der Anspruch an die Qualität der Unternehmen, in die investiert wird, bleibt sehr hoch", äußert zu diesem Thema Stefan Freytag, Vorstand bei Deutsche Oppenheim Family Office, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin EURO am Sonntag: „Zweifelhafte oder hoffnungslos überbewertete Geschäftsmodelle werden strikt gemieden." ...
... Unserer Rede - schon seit Jahren: Investieren Sie in die besten Unternehmen der Welt!
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BNP Paribas präsentiert:
„Rendezvous mit Harry“
Was für ein Start ins neue Rendezvous mit Harry-Jahr. DAX im Minusrausch und Rekordteilnehmerzahl. Da konnten sich Chart-Profi Harald Weygand sowie Grégoire Toublanc und Volker Meinel von BNP Paribas ganz schön ins Zeug legen. Und Harry hat auch einige Signale bei DAX-Aktien wie VW, Daimler und Henkel entdeckt. Außerdem ist er bullish auf US-Staatsanleihen. In einer Grafik zeigt Harry die Wachablösung der Weltmacht USA durch China.
Die nächste Sendung findet am Montag, 12. Januar um 19 Uhr statt. Auf www.rendezvousmitharry.de erhalten Sie weitere Informationen und erfahren, wie Sie sich kostenlos anmelden können.
Womit haben die Deutschen 2014 am liebsten gezockt?
Dass deutsche Investoren bereits letztes Jahr mutiger geworden sind, zeigt eine Studie, zu den zehn beliebtesten „Zockerwerten“ der Deutschen 2014. Bei aller extremen Volatilität der Märkte im vergangenen Jahr waren es die beständigen Werte, denen die Investoren am Heimatmarkt überwiegend vertraut haben.
Um ein Gefühl für das Mainstream-Anlageverhalten unserer Nation zu bekommen, habe ich Ihnen hier die Hitliste der beliebtesten Werte des letzten Jahres zusammengestellt:
Die Top 10 der Deutschen 2014
Platz 10: Bayer
Fast unbemerkt hat sich das Leverkusener Chemieunternehmen zum größten aktiennotierten Konzern Deutschlands gemausert. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell rund 93,4 Mrd. Euro. An den Aktienmärkten waren neben Discount-Papieren (131,6 Mio. Euro) vor allem die Aktienanleihen (60,2 Mio. Euro) beliebt.
Platz 9: Volkswagen
Die Anleger haben dem Autobauer aus Wolfsburg 2014 keinen Vertrauensvorschuss ausgesprochen. Die VW-Aktien verloren im vergangenen Jahr 4,5%. Dennoch konnte sich Europas größter Autokonzern als fester Investmenttitel bei der einheimischen Bevölkerung behaupten.
Platz 8: Deutsche Post
Dem Logistiker spielte vor allem der Internet-Versandhandel in die Karten. Die Zahl der Paketversendungen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Bonner präsentierten sogar eine eigene Versand-Drohne, um zu demonstrieren, dass man sich nicht durch Amazon verunsichern lässt. An der Börse Stuttgart belegten Papiere der Dt. Post gemessen am Handelsvolumen einen Platz im oberen Tabellendrittel. Dabei gehörten Bonus-Zertifikate mit 63,1 Mio. Euro zu den am meisten gehandelten Papieren.
Platz 7: Siemens
Der ehemals größte deutsche Konzern forciert in den kommenden Jahren eine Umstrukturierung. Unternehmens-Chef Joe Kaeser teilt das Unternehmen in die vier Sektoren Energie, Industrie, Medizintechnik und Infrastruktur auf. An den Aktienmärkten gehörten die Papiere trotz eines Jahresverlustes in Höhe von 8,3% zu den beliebtesten. Besonders gefragt waren Discount-Papiere mit einem Volumen von 159,4 Mio. Euro, gefolgt von Aktienanleihen (69,8 Mio. Euro) und Bonuszertifikaten (44,6 Mio. Euro).
Platz 6: Allianz
Europas größter Versicherer konnte sich stark behaupten. Beeindruckend war vor allem das zweite Halbjahr 2014. Den Kaufempfehlungen folgten neben Aktien-Anlegern auch zahlreiche spekulative Investoren. Beim Volumen von Knock-Out-Papieren (73,6 Mio. Euro) und Optionsscheinen (68,5 Mio. Euro) wurde der Konzern nur von der Commerzbank übertroffen.
Platz 5: Deutsche Bank
Seit Jahren kämpft Deutschlands größte Bank mit Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt. Dafür mussten hohe Rückstellung aufgebaut werden, die an der Bilanz kratzten. Die Schwäche der Aktien lockte aber zahlreiche Zocker. Knock-Out-Papiere hatten ein Volumen von knapp 75 Mio. Euro. Beliebter waren nur die konservativen Discount-Zertifikate mit einem Volumen von 146 Mio. Euro.
Platz 4: BASF
Unter dem Strich ist der Ölpreisverfall laut Experten neutral bis positiv für den Chemiekonzern. An der Stuttgarter Börse waren die Papiere von BASF trotz der Bedenken einiger Anleger dennoch beliebt. Das Volumen von Discount-Zertifikaten ist mit rund 238,9 Mio. Euro sogar höher als das Gesamthandelsvolumen des elftplatzierten Energiekonzerns E.ON.
Platz 3: Daimler
Auf der Technikmesse CES in Las Vegas, die diese Woche voll im Gange ist, präsentiert Mercedes seine Auto-Zukunftsvisionen. Besonders im Fokus liegen dabei die Vernetzung und das autonome Fahren. Viele Anleger sehen den Stuttgarter Autobauer für die Zukunft gewappnet. Daimler-Aktien konnten daher im direkten Vergleich die Konkurrenten BMW und VW deutlich schlagen. Auch hinsichtlich des Handelsvolumens von Anlagezertifikaten führte Daimler die Autobauer im DAX an.
Platz 2: Euro Stoxx 50
An den Märkten schürt der mögliche Euro-Austritt Griechenlands Ängste und bringt zahlreiche Aktienmärkte in Europa in Bedrängnis. Darunter litt schon im vergangenen Jahr der europäische Auswahlindex Euro Stoxx 50. In Stuttgart griffen dennoch zahlreiche Anleger bei Anlageprodukten auf den Euro Stoxx 50 zu. Mehr als die Hälfte des gesamten Anlagevolumens bei Anlagezertifikaten waren Discountpapiere.
Platz 1: DAX
Unschlagbarer Spitzenreiter war erneut der deutsche Leitindex mit einem Handelsvolumen von über 3 Mrd. Euro der Börse Stuttgart. Besonders interessiert an DAX-Papieren waren die Zocker. Knock-Out-Papiere wurden besonders stark gehandelt. Das derivative Hebelprodukt erreichte 2014 ein Volumen von satten 4,3 Mrd. Euro und damit mehr als alle derivativen Anlageprodukte zusammen. Investoren griffen vor allem bei Bonuszertifikaten auf den DAX zu.
Die Anlagewelt wird immer komplexer
Die Experten sind sich einig: Aktien werden auch 2015 alle alternativen Anlageklassen schlagen. Da aber der Anlage-Dschungel immer globaler und komplexer wird, ist eine kompetente Beratung an Ihrer Seite ebenso unverzichtbar für Sie wie das Aufzeigen sinnvoller Möglichkeiten, Ihr Kapital so anzulegen, dass es nicht verdunstet, sondern optimal für Sie arbeitet.
Dazu begleiten wir Sie gerne wieder mit Expertenwissen und Sachverstand durch das neue Börsenjahr. Schauen Sie sich auf unserer Homepage www.boersenspiegel.com um und finden Sie heraus, welcher unserer Börsenbriefe am besten zu Ihnen passt. Bei Rückfragen können Sie uns gerne anrufen unter: (0661) 480 499 0 oder schreiben Sie uns eine E-Mail an Martina.Bisdorf@boersenspiegel.com. Wir helfen Ihnen weiter.
Es grüßt Sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte.
Ihre
Martina Bisdorf
PS: Wussten Sie, dass um Inflation, Kosten und Steuern auszugleichen, durchschnittlich 2 bis 3% Rendite nötig sind? Laut Finanzexperten ist das derzeit nur mit einer Aktienquote von 25 bis 30% zu erreichen. Also dann, keine Scheu mehr vor Aktien, die Zeit ist reif!
Zitat der Woche
„Die niedrigeren Energiepreise sind ein Segen für die lahmende Konjunktur. Nur die EZB zittert."
Commerzbank-Ökonom Christoph Weil
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