Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 05. Januar 2015


  • Gebremst ins neue Jahr - Grexit-Sorgen und Euro-Tiefstand verunsichern Anleger   

  •  Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick

     

 

Gebremst ins neue Jahr - Grexit-Sorgen und Euro-Tiefstand verunsichern Anleger




von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich begrüße Sie zu unserem gemeinsamen Börsenjahr 2015 und wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes neues Jahr mit viel Glück, Gesundheit und Zufriedenheit. Mit der Zufriedenheit an der Börse steht es allerdings zu Beginn der ersten vollen Handelswoche noch nicht zum Besten.

So sorgen die Neuwahlen in Griechenland am 25. Januar mit Blick auf den wahrscheinlichen Linksruck und die damit befürchtete Abkehr vom Sparkurs sowie der in die Tiefe gestürzte Euro für Verunsicherung.


Grexit-Sorgen als Bremsklotz für die Börsen

Nun stellt sich offen die Frage: Verlässt das Land bald die Euro-Zone? Viele Wirtschaftsjournalisten bezeichnen den Wunsch der Hellenen, sich von dem drastischen EU-Sparplan zu verabschieden, als „Spiel mit dem Feuer“. Denn das könnte tatsächlich den Euro-Ausstieg an der Akropolis bedeuten.

Immerhin halten führende EU-Politiker das Ausstiegs-Szenario inzwischen nicht mehr für existenzbedrohlich im Bezug auf die gesamte Euro-Zone. Haben sich doch die anderen Sorgenkinder wie beispielsweise Spanien oder Irland weitgehend erholt.


Spiel mit dem Feuer

In Anbetracht dieser offenen Debatte verlor der griechische Leitindex heute früh erneut mehr als 2%. Er hat damit seit der überraschenden Ankündigung vorgezogener Präsidentenwahlen Anfang Dezember 2014 insgesamt schon mehr als 20% eingebüßt.

Die Debatte um den Euro-Ausstieg der Griechen verunsicherte viele Anleger. Auch bei den griechischen Staatsanleihen sind Warnzeichen zu erkennen. Investoren strichen sie aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf bis zu 9,5%. Die dreijährigen Papiere rentierten gar bei 12,7%. Das gilt unter Finanzexperten als Krisensignal, da üblicherweise Papiere mit einer längeren Laufzeit höher verzinst werden als kürzer laufende.

Der CMC-Markets-Analyst Michael Hewson versucht mit seiner Aussage: „Ein Ausstieg Griechenlands ist ein sehr unwahrscheinliches Szenario“, zu beruhigen.


Euro fällt auf tiefsten Stand seit Anfang 2006

Sorgen bereitet indes auch der Euro, der wegen der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie der unsicheren Lage in Griechenland massiv unter Druck steht. Er ist so billig wie zuletzt vor neun Jahren.

In den ersten Handelsstunden der neuen Woche ist der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,1864 Dollar gefallen. Das war der tiefste Stand seit März 2006. Zuletzt konnte sich der Euro allerdings etwas erholen, lag aber mit 1,1938 Dollar immer noch deutlich unter der Marke von 1,20 Dollar, unter der er zuletzt im Sommer 2010 gestanden hatte.


Deutsche Anleger reagieren verunsichert, aber besonnen

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben den schwachen Euro und die Griechenland-Debatte weitgehend ausgeblendet. Mit der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) drehten die Indizes schnell ins Plus, nachdem im frühen Handel der Fall des Euro die Investoren zunächst beunruhigte und auf die Aktienkurse gedrückt hatte.

Der DAX legte bei immer noch dünnen Umsätzen um 0,1% auf 9775 Zähler zu. Der MDAX stieg sogar um 0,5% auf 17 044,07 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,8% auf 1393,08 Punkte rauf. Auch europaweit überwogen bereits wieder die Pluszeichen: Der Leitindex der Euro-Zone, der EuroStoxx 50, stieg um rund 0,2%.


„Eine vernünftige Anlagestrategie ist, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und das Beste zu hoffen“

Also halten wir es zum Einstieg ins neue Börsenjahr so wie der Analyst Michael Hewson von CMC-Markets, der den Anlegern rät: „Eine vernünftige Anlagestrategie ist, sich auf das Schlimmste vorzubereiten und das Beste zu hoffen.“

Das ist immerhin vernünftig und trifft schließlich in jeder Lebenslage zu. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Start in die Börsenwoche und das Börsenjahr, das Ihnen viel Anlageerfolg bescheren möge.

Wir stehen Ihnen dabei wieder wie gewohnt mit unseren Analysen, Einschätzungen und Empfehlungen zur Seite. Lesen Sie dazu heute in einer zum Jahreseinstieg verkürzten Ausgabe
unseres informativen Börsen-Digests DER BÖRSEN-SPIEGEL, wie Chefredakteur Jürgen Schmitt und sein Team die aktuelle Marktlage einschätzen und was sie Ihnen raten.

Herzliche Grüße

Ihre

Martina Bisdorf

PS: Wie Sie den unten stehenden Terminen der Woche entnehmen können, gehen auch die Unternehmen das Jahr wie gewohnt ruhig an. In der kommenden Woche liegt das Hauptaugenmerk vorwiegend auf den Konjunkturdaten. Erst nächste Woche gibt es dann wieder interessante Einblicke in die Konzernbilanzen. Den Anfang dabei machen CropEnergies und Südzucker.





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Ihre BÖRSEN-SPIEGEL-Woche im Überblick



Montag, 05. Januar 2015

Konjunkturdaten:
10:30 Deutschland: Sentix Investorenvertrauen 01/15
14:00 Deutschland: Verbraucherpreise 12/14 (vorläufig)
Deutschland: VDA veröffentlicht Jahresbilanz Pkw-Neuzulassungen
USA: Kfz-Absatz 12/14


Dienstag, 06. Januar 2015

Konjunkturdaten:
09:55 Deutschland: PMI Dienste 12/14 (endgültig)
10:00 EU: PMI Dienste 12/14 (endgültig)
16:00 USA: Auftragseingang Industrie 11/14
16:00 USA: ISM-Index Dienste 12/14

Sonstige Termine:
USA: International Consumer Electronics Show (CES) (bis 09.01.), Las Vegas


Mittwoch, 07. Januar 2015

Konjunkturdaten:
09:55 Deutschland: Arbeitslosenzahlen 12/14
11:00 EU: Arbeitslosenzahlen 11/14
11:00 EU: Verbraucherpreise 12/14
14:15 USA: ADP Beschäftigungsänderung 12/14
14:30 USA: Handelsbilanz 11/14
20:00 USA: Fed Sitzungsprotokoll 16./17.11.14

Unternehmensdaten:
Deutschland:
Munich Re: Jahresbilanz Naturkatastrophen


Donnerstag, 08. Januar 2015

Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: Industrieaufträge 11/14
11:00 EU: Erzeugerpreise 11/14
11:00 EU: Einzelhandelsumsatz 11/14
11:00 EU: Geschäftsklima 12/14
11:00 EU: Verbrauchervertrauen 12/14 (endgültig)
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

Unternehmensdaten:
Europa:
Frankreich: Air France-KLM: Verkehrszahlen 12/14

Sonstige Termine:
09:30 Luxemburg: Mündliche Verhandlungen am EU-Gericht zur Auskunftspflicht der Luxemburger Steuerbehörden gegenüber der EU-Kommission


Freitag, 09. Januar 2015

Konjunkturdaten:
08:00 Deutschland: Industrieproduktion 11/14
08:00 Deutschland: Handelsbilanz 11/14
14:30 USA: Arbeitsmarktbericht 12/14
16:00 USA: Lagerbestände Großhandel 11/14

Unternehmnensdaten:
Deutschland:
Hella: Q2-Zahlen





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