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Ausgabe vom 11. November 2014


  • „In Gold we trust“ – Eindrücke von der Edelmetallmesse    
     

 


„In Gold we trust“ – Eindrücke von der Edelmetallmesse
   

von Cindy Ullmann

Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

letztes Wochenende war ich auf der Edelmetallmesse in München. Hier treffen sich seit 2005 nicht nur die „Goldbugs“, sondern alles was Rang und Namen hat, wenn es um das Thema Edelmetalle geht. Edelmetalle haben anscheinend immer noch viele Anhänger. Auch wenn es dieses Mal etwas leerer auf den Gängen zuging. Ob daran nun der Bahnstreik schuld war und der heftige Kurseinbruch beim Gold eine Woche zuvor, kann niemand genau sagen.

Fakt ist, das Bühnenprogramm und die Vorträge waren wie immer qualitativ hochwertig und die Stände der Edelmetallhändler eng umringt von Kaufwilligen. Es macht den Anschein, dass viele auch einfach nur gekommen sind, um ihre physischen Gold- und Silberbestände aufzubessern. Immerhin notieren die beiden maßgeblichen Edelmetalle auf Dollarbasis auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2010.

Viele Besucher kamen auch wegen des qualitativ hochwertigen Vortragsprogramms. Wann kann man so viele Experten schon einmal live erleben und befragen. Und die diesjährige Vortragsliste konnte sich wirklich sehen lassen: Dr. Jürgen Stark, Prof. Dr. Max Otte, Folker Hellmeyer, Peter Boehringer und Prof Dr. Thorsten Polleit, um hier nur einige der Experten zu nennen.

Klarer Messe-Opener war Dr. Jürgen Stark, ehemaliges Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank und anschließend Chef-Volkswirt der EZB. Er brachte die obere Bühne zum Kochen. Bereits um 9.45 Uhr war kein Platz mehr zu ergattern und selbst die Sitzplätze auf dem Boden wurden sehr schnell knapp.


Dr. Jürgen Stark: „Fehler ja, Goldstandard nein“

Dr. Jürgen Stark lieferte Balsam für die geschundenen Seelen der Goldanleger. Denn in seinem Vortrag räumte er als ehemaliges EZB-Mitglied Fehler ein. Ja, er kritisierte sogar die jetzige Politik der EZB, die er ja als Chefvolkswirt maßgeblich mitgetragen hatte. Sagte aber auch im gleichen Atemzug, dass es nicht wieder zum Goldstandard kommen würde, also der Koppelung der Währungen an Gold. Das waren klare Worte an ein Publikum, das auf eine Rückkehr des Goldstandards hofft, falls es zu einer weltweiten Finanzkrise kommen sollte.

Prof. Dr. Max Otte: „Doppeltes Vollgas für die Aktienmärkte“

Auch der Vortrag des bekannten Ökonomen Prof. Dr. Max Otte erfreute sich großen Zuspruchs. Auch wenn die Inhalte nur wenigen der Goldfanatiker schmeckten. Denn Otte beklagte zwar die Entscheidung des EZB-Rates und ihrem Chef Mario Draghi, die Märkte mit Geld zu fluten und sogar Anleihekäufe in Erwägung zu ziehen. Das öffne Spekulanten ungeahnte Gewinnmöglichkeiten. Dennoch ist er der Meinung, dass die Aktienmärkte dank Super-Mario mit doppeltem Vollgas fahren.

Vor diesem Hintergrund riet er seinen Lesern, in Aktien zu investieren. Ohne Frage würden die Entscheidungen der EZB dem DAX guttun. Laut Professor Otte sollte man bei der Party so lange dabei sein bis das Ganze mit 100 Sachen gegen die Wand fahre.


Messebesucher teilen sich in drei Gruppen auf

Wie mir Aussteller bestätigten, teilten sich die Messebesucher dieses Jahr in drei Gruppen auf: Erstens in die Neugierigen, die einfach mehr über Edelmetalle erfahren und die hochkarätigen Vorträge besuchen wollten, zweitens in die wahren „Goldbugs“, also die Gruppe Anleger, die an Gold glaubt und auf der Messe ihresgleichen sucht, und drittens in die Enttäuschten, die aufgrund des Gold-Einbruchs sehr viel Geld verloren haben und jetzt wissen wollen, wie es in Zukunft um den Goldpreis bestellt ist.

Letztere informierten sich hierfür auch direkt an den stark dezimierten Ständen der Gold- und Silberminenbetreiber. Denn hier scheint der Konsolidierungsprozess in vollem Gange. Aufgrund des niedrigen Goldpreises ging einigen Goldminen einfach die Puste aus.


Wohin geht der Goldpreis?

Viele Goldliebhaber fragen sich nach dem regelrechten Ausverkauf der letzten Wochen, wie es wohl weitergehen wird mit dem Goldpreis. Und da gibt es ein Fünkchen Hoffnung.

Verachtfachung wird für möglich gehalten

Denn wenn man einen Blick auf die letzten Gold-Haussen wirft, ergeben sich erstaunliche Parallelen. Denn auch in den 1970er Jahren fand nach einem jahrelangen Anstieg eine starke Korrektur des Goldpreises statt. Der Preis sank von 1974 bis 1976 ähnlich wie heute. Auch die Berichterstattung war vergleichbar negativ. Um 50% ging der Goldpreis damals nach unten.

Der Goldpreis sank von 200 Dollar je Feinunze auf 100 Dollar. Viele Anleger schrieben Gold damals wie heute regelrecht ab. Doch dann kam die Wende und der Goldkurs stieg auf sage und schreibe 850 Dollar. Das entsprach einer Verachtfachung. Von einer ähnlichen Entwicklung gehen die Experten der Edelmetallmesse jetzt übrigens wieder aus.


3 weitere Gründe, die für einen Anstieg des Goldpreises sprechen

Bezeichnend ist übrigens auch, dass die Chinesen sich bei den günstigen Kursen verstärkt mit Gold eindecken. Unlängst stieg die Nachfrage dort auf 60 Tonnen (60.000 Kilo) wöchentlich, eine Verdoppelung gegenüber der früher in diesem Jahr aus China zu verzeichnenden Nachfrage. Auch das sollte den Goldpreis beflügeln.

Darüber hinaus entscheiden die Schweizer am 30.November 2014 über die Goldinitiative. Die Entscheidung dafür würde eine Rückkehr zu einer goldgedeckten Währung bedeuten und den Goldpreis schnell nach oben katapultieren.

Außerdem ist der November traditionell der stärkste Monat für den Goldpreis. Zudem ist die Stimmung gegen Gold zurzeit teilweise noch extrem negativ.


Werfen Sie jetzt wieder ein Auge auf Gold

Der berühmte Fondsmanager Sir John Templeton sagte einmal: „The right time to buy is always at the point of maximum despondency.“ (Der richtige Moment zu kaufen ist immer zum Zeitpunkt der größten Verzweiflung). Er war mit dieser Strategie überaus erfolgreich. Daran kann man sich durchaus orientieren.

Mein Kollege Cliff Michel setzt nach der Konsolidierung ebenfalls wieder auf Gold. Wie er die derzeitige Lage bezüglich des Goldpreises und dessen Entwicklung einschätzt und was er rund um das gelbe Edelmetall zu empfehlen hat, erfahren Sie in der kommenden Ausgabe des Smart Money Investor.

Zögern Sie nicht länger, denn Gold neigt gerade nach starken Ausverkäufen zu extremen Gegenbewegungen. Immerhin dauert die Baisse jetzt schon drei Jahre an. Das ist eine lange Zeit.
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Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Herzliche Grüße

Ihre
Cindy Ullmann

PS: Freuen Sie sich auf die nächste Ausgabe des Smart Money Investor. Cliff Michel hat diese Woche wieder einige interessante Investments aufgespürt.
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