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Ausgabe vom 24. Oktober 2014
- Der blaue Kranich hebt schon wieder ab
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Der blaue Kranich hebt schon wieder ab
von Dieter Wendt
Chefredakteur 100%-DEPOT Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
jedes Jahr im Herbst vollzieht sich in Brandenburg, genauer gesagt in dem kleinen Ort Linum, ein wahres Mega-Naturspektakel. Denn zu dieser Zeit machen mehr als 100.000 Kraniche dort Rast, bevor Sie Ende Oktober, Anfang November weiter gen Süden in ihre Winterquartiere fliegen. Linum ist sozusagen das Drehkreuz der Kraniche und lockt entsprechend viele Naturfreunde und Vogelbeobachter an.
Jedes Jahr rasten 100.000 Kraniche in Brandenburg
Viele Beobachter zog diese Woche auch ein Unternehmen an, dessen Firmenzeichen ein blauer Kranich ziert, die Dt. Lufthansa. Und nicht nur das, auch auf anderen Gebieten gibt es anscheinend eine gewisse Ähnlichkeit zum Vogeltier. Denn nun schon zum achten Mal in diesem Jahr machte der blaue Kranich im übertragenden Sinne Rast. Größtes Drehkreuz ist hier übrigens der Flughafen Frankfurt am Main.
Auch der blaue Kranich blieb am Boden
Eines unterscheidet sich aber von den echten Kranichen: Die Rast fand nicht freiwillig statt, denn die Lufthansa-Piloten streikten. Der 35-stündige Ausstand begann am Montagmittag dieser Woche. Pünktlich und überschneidungsfrei nach dem Wochenend-Streik der Lokführer, die zum Ärger vieler Urlauber den Herbstferien-Bahnverkehr lahm legten.
Auslöser für den Streik waren die festgefahrenen Verhandlungen zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. In dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung. Die Lufthansa will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen - die Gewerkschaft wehrt sich dagegen. Bislang ist das ab einem Alter von 55 Jahren möglich. Der Streik legte einen Großteil des inländischen und europäischen Flugverkehrs lahm. Immerhin 1.450 Flüge wurden gestrichen.
Es geht also zurzeit recht turbulent zu bei der Lufthansa. Kein Wunder, dass die Aktie in den letzten Monaten abgestraft wurde. Ebola und die weltweiten Konflikt-Herde setzen dem Unternehmen ebenfalls zu.
Trotz dieser Risiken setzt der Kranich zum Abflug an. In den letzten zehn Tagen durften sich Aktien-Besitzer über einen Kursanstieg von 15% erfreuen. Kein Wunder, denn alle anderen Parameter stehen eindeutig auf Kursanstieg.
Potenzial der Lufthansa ist riesig
Denn dass Europas größte Luftfahrtgesellschaft über ein riesiges Potenzial verfügt, scheint unstrittig. So hat die Kranich-Airline in den vergangenen Jahren nur einmal einen Verlust eingefahren und das war auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in 2009. Ansonsten sind in guten Jahren Erträge von über 1 Mrd. Euro drin. Für 2015 rechnet die Konzernleitung sogar mit einem operativen Gewinn von 2 Mrd. Euro.
Niedrige Bewertung sorgt für wahre Kursfantasien
Sollten diese Prognosen auch nur annähernd eintreffen, wäre die Aktie mit einer Marktkapitalisierung von aktuell gerade einmal 5,5 Mrd. Euro lächerlich niedrig bewertet. Um weitere Kosten in Höhe von 70 Mio. Euro einzusparen, hat die Lufthansa gerade einen Teil ihrer IT-Tochter Lufthansa Systems an IBM ausgelagert.
Auch der schwache Ölpreis dürfte dem Konzern in die Karten spielen. So sind die Notierungen zuletzt um 25% eingebrochen. Da der Kerosin-Preis der größte Kostenfaktor bei Fluglinien ist, sollte hier ein Gewinntreiber entstehen.
Nächste Woche Donnerstag veröffentlicht die Lufthansa die Q3-Zahlen. Dann wissen wir vielleicht schon, wie stark der Streik ins Kontor geschlagen hat oder nicht.
Profiteure des Streiks sind übrigens - wie nicht anders zu erwarten - andere Airlines. So konnte sich die angeschlagene Airberlin über ein 20% höheres Buchungsvolumen freuen.
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Apropos profitieren. Ich gehe fest davon aus, dass wir den Korrekturmodus bald hinter uns haben und uns eine fulminante Jahresendrally ins Haus steht.
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüße
Ihr
Dieter Wendt
Chefredakteur 100%-DEPOT
PS: Einen ganz neuen Weg will die Tochter-Gesellschaft und das Catering-Unternehmen der Lufthansa, die LSG Sky Chefs, gehen. In einem Pilotprojekt versucht sie gerade zusammen mit der Post ein Abo für Lufthansa-Mahlzeiten an den Kölner oder die Kölnerin zu bringen. Dabei kann man wählen zwischen „Air Food One" und „In Food we trust". 10 Euro pro Mahlzeit soll der Spaß kosten. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.
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