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Ausgabe vom 16. Oktober 2014


  • Johnson & Johnson strotzt dank Pharmasparte vor Gesundheit

  • Die Pharmabranche in gesunden Turbulenzen 


 

Johnson & Johnson strotzt dank Pharmasparte vor Gesundheit
    



von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die US-Berichtssaison für das dritte Jahresquartal läuft diese Woche auf Hochtouren. Nachdem der Aluminium-Konzern Alcoa letzten Freitag traditionsgemäß den Zahlenreigen eröffnete und dabei mit starken Zahlen überzeugte, legten diese Woche unsere BÖRSEN-SPIEGEL-Musterdepotwerte Intel und Ebay ihre Bilanzen vor.

Der Chip-Riese Intel (spekulatives Depot) glänzte mit einem Rekordumsatz, der den Aktienkurs anspringen ließ. Die Geschäftszahlen und die Umsatzprognose übertrafen die Erwartungen der Analysten. Wie der Halbleiter-Spezialist derzeit im Mobile Markt Boden gut macht, beschreibt Ihnen
Dieter Wendt, Chefredakteur des 100%-DEPOT, in der aktuellen Ausgabe seiner Börsenpublikation.
 
Ebay (spekulatives Depot) hingegen sorgte für einen Paukenschlag. Musste der Online-Handels-Gigant doch bei seinen Jahreszielen kräftig zurückrudern - und das, obwohl die Zahlen des abgelaufenen dritten Quartals recht solide daherkamen und sogar über den Erwartungen der Wall Street liegen. Aber der Umsatz ist deutlich geringer ausfallen als zuletzt prognostiziert.

Ausführlicheres zu beiden Werten erfahren Sie auf unserer auf unserer Homepage :
www.boersenspiegel.com unter der Rubrik Daily Post.

Johnson & Johnson – Vor allem das Pharmageschäft punktet

Ich will mich heute auf den US-Pharma- und Kosmetik-Riesen Johnson & Johnson konzentrieren, der am Dienstag hervorragende Zahlen vorlegte und sich optimistisch für das Gesamtjahr zeigte. Vor allem die florierende Pharmasparte beflügelte das Ergebnis.

Der Quartalsgewinn schnellte um knapp 60% auf 4,7 Mrd. Dollar in die Höhe. Zu dem großen Sprung trug unter anderem der Verkauf der Tochter Ortho Clinical Diagnostics bei. Außerdem waren im Vorjahr hohe Belastungen angefallen. Bereinigt um diese Effekte legte der Gewinn mit 4,3 Mrd. Dollar um knapp 10% zu. Je Aktie ergab sich ein Wert von 1,50 Dollar - mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz verbesserte sich um gute 5% auf 18,5 Mrd. Dollar.

Johnson & Johnson ist neben den Medikamenten bekannt für seine Kosmetik- und Hygieneartikel wie die Kinder- und Jugendserie bebe (Cremes, Reinigungsmilch, Body-Lotion) oder Piz Buin (Sonnenschutzmittel). Das meiste Geld macht der Konzern aber im Bereich Pharmazeutika und Medizintechnik. Von den drei Sparten des Konzerns schnitt das Pharmageschäft im dritten Quartal am besten ab.

Wachstumstreiber sind hier die Neuerscheinungen. Allen voran sorgte das Hepatitis-Mittel Olysio, das im vergangenen Jahr eingeführt wurde, mit fast 800 Mio. Dollar für eine enorme Umsatzsteigerung. Ebenso hat der Blutverdünner Xarelto (Thrombosemittel) erheblichen Anteil am Wachstum.
 
Alles in allem schnitt der Konzern im dritten Quartal besser ab als erwartet und hob seine Gewinnerwartung für das Gesamtjahr zum wiederholten Male an. Der Ausblick klingt vielversprechend: Je Aktie soll der bereinigte Gewinn nun 5,92 bis 5,97 Dollar betragen. Zuvor hatte Johnson & Johnson sich nur 5,85 bis 5,92 Dollar zugetraut.





Die Pharmabranche in gesunden Turbulenzen



Die Konkurrenz schläft nicht

Ob das Wachstum in dieser Stärke anhält, wird sich weisen, denn auch die Konkurrenz hat keine Schlaftabletten genommen. Schon scharren die Wettbewerber mit den Hufen. So hat vergangenen Monat ein Konkurrenzprodukt von Gilead Sciences die Zulassung erhalten.

Dass es in der Pharmabranche turbulent zugeht, man denke nur an den Übernahme- und Fusionsreigen im Laufe dieses Jahres, dürfte jedem klar sein. Kaum eine andere Branche ist wohl durch Milliardendeals so durcheinandergewirbelt worden wie die Pharmaindustrie. Bereits in den ersten vier Monaten 2014 lag der Gesamtwert der Transaktionen bei knapp 84 Mrd. Dollar (gut 61 Mrd. Euro) und damit fast so hoch wie im gesamten Vorjahr.

Das Gros der Forschungsbemühungen konzentriert sich auf die lukrative Krebsmedizin und die Immunologie, die an Wirkstoffen für Volksleiden wie etwa Diabetes forscht. In den kommenden Jahren dürfte die Zahl der zugelassenen Medikamente in diesen beiden Segmenten deutlich steigen. Was momentan in die Erforschung von Ebola-wirksamen Medikamenten gesteckt wird, ist dagegen nur ein unerheblicher Bruchteil.

Man kann also diesen Markt im Großen und Ganzen als gesund bezeichnen, denn Krankheiten, insbesondere die zunehmenden Volkskrankheiten, müssen immer bekämpft werden. Und mit Gesundheit und Wohlbefinden lässt sich bei verstärktem Körperbewusstsein in den Industriegesellschaften rund um den Globus viel Geld verdienen.


Mit diesem Ausblick wünsche ich Ihnen einen schönen Tag, bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße

Ihre

Martina Bisdorf

PS: Laut dem US-Fernsehsender NBC können Frauen, die bei Facebook oder Apple arbeiten, nun auf Firmenkosten ihre Eizellen einfrieren lassen, um so später Mutter zu werden und erst einmal Zeit für die Karriere zu haben. Die beiden Unternehmen übernehmen die Kosten in Höhe von bis zu 20.000 Dollar für die Entnahme der Eizellen und die jährlichen Kosten für deren Aufbewahrung. Da hier Riesen-Investitionsvolumina lauern, wenn so große Firmen diesen Markt bedienen, kann man sich ausrechnen, dass es nicht lange dauern wird, bis diese Variante der Karriereplanung für Frauen überall propagiert wird. Auch hier dürfte die Pharma- und Medizintechnikbranche kräftig mitmischen. Deutsche Arbeitgeber und Gewerkschaften übten heftige Kritik an diesem „Karrieremodell“, wie ich finde zu Recht.




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