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Ausgabe vom 11. Juli 2014


  • Neuer Skandal um China-Aktie – Setzen Sie lieber auf solide China-Profiteure 
     


Neuer Skandal um China-Aktie – Setzen Sie lieber auf solide China-Profiteure  

von Dieter Wendt    
Chefredakteur 100%-DEPOT         FacebookLike   TwitterFollow 

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

einige von Ihnen werden sich vielleicht noch erinnern, vor fast einem Jahr, um genauer zu sein am 1. August 2013, warnte ich Sie an dieser Stelle schon einmal eindringlich vor China-Aktien, die vornehmlich in Frankfurt gelistet werden. Aus traurigem aktuellem Anlass und weil uns immer noch viele Anfragen dazu in die Redaktion flattern, ist es mir wichtig, diese Warnung hier nochmals auszusprechen.

Meine Meinung steht fest: Finger weg von deutschen China-Aktien

Denn ein neuer Skandal im Reich der Mitte verunsichert die Anleger. Öffentlich wurde die ganze Sache durch eine Ad-hoc-Mitteilung des chinesischen Verpackungsmaterial-Herstellers Youbisheng Green Paper am Anfang dieser Woche. In dieser war zu lesen: „Seit einigen Wochen besteht eine ungeklärte Abwesenheit des Vorstandsvorsitzenden der Youbisheng Green Paper AG, Haiming Huang.”

Unfassbar, dass ein Vorstandsvorsitzender bereits einige Wochen abwesend sein kann, ohne dass irgendetwas passiert. Denn laut der Ad-hoc-Mitteilung wurde der Aufsichtsrat bereits am 20. Juni 2014 informiert. Immerhin ist das Unternehmen seit 2011 im Prime Standard an der Frankfurter Börse notiert und hat sich damit gewissen Regeln unterworfen.


Youbisheng Green Papers traurige Tatsachen: Chef weg – Finanzen undurchsichtig

Doch damit nicht genug, denn ein weiteres pikantes Detail dieses Skandals wurde jetzt bekannt. Mitarbeiter hinderten Finanzvorstand David Tsui am Betreten des Unternehmens, um die Prüfung der Buchhaltung zu verhindern.

Es gibt also weder eine Information über den Aufenthaltsort des Vorstandsvorsitzenden, noch liegen genaue Daten zur Finanz- und Liquiditätslage vor. Der Finanzvorstand hat daraufhin die meiner Meinung nach richtige Entscheidung getroffen: Er tritt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat am 25. Juli 2014 von seinem Amt zurück.

Dem Aufsichtsrat bleibt nichts anderes übrig, als neben einem neuen Finanzvorstand nun auch einen neuen Vorstandsvorsitzenden zu suchen. Nur so ist das Unternehmen weiter handlungsfähig. Leider zu spät für die „dummen deutschen Anleger“. (Sie verzeihen mir bitte meine Ausdrucksweise.)


Aktie befindet sich im Sturzflug

Denn Sie können sich sicher selbst ausmalen, was mit dieser Aktie seitdem passiert ist. Beim Börsengang 2011 noch für 6,50 Euro gehandelt, brach die Aktie nach der Meldung ihres verschollenen Chefs um 27% ein und steht jetzt bei 1,35 Euro.

Ein Trauerspiel für jeden, der hier investiert ist. Daher meine eindringliche Bitte: Lassen Sie die Finger von solchen Kamikaze-Aktien. Kurz vorm Börsengang 2011 ließ der damalige Finanzvorstand noch verlautbaren, dass er froh sei, die Genehmigung für den Börsengang von der Frankfurter Börse bekommen zu haben. Das kann ich mir denken.

Man muss sich in der Tat fragen, ob die Deutsche Börse nicht mitverantwortlich für dieses China-Aktien-Desaster ist. Wurden oder werden chinesische Unternehmen nicht gezielt angeworben? Eigens dafür wurde sogar eine chinesisch-sprachige Webseite ins Netz gestellt, die die Erstnotierung in Frankfurt zum Kinderspiel macht.


„Listed in Germany“ immer noch Qualitätsmerkmal

Schon vor einem Jahr schrieb ich hier an dieser Stelle: „Um erfolgreich zu sein und niedrige KGVs auszuweisen, schrecken diese Unternehmen auch nicht davor zurück, ihre Bilanzen zu schönen. ‚Listed in Germany‘ ist mittlerweile ein nicht zu verachtendes Qualitätsmerkmal, um in China mehr Anerkennung für die eigenen Produkte zu erhalten.“

Hier werden Anlegerrechte regelrecht mit Füßen getreten und das alles unter dem Deckmäntelchen des deutschen Listings. Das stinkt zum Himmel. Sie merken schon, dieses Thema geht auch mir an die Nieren.

Ich könnte Ihnen hier einen ganzen Strauß chinesischer Unternehmen präsentieren, die kurz nach ihrem Börsengang einen Sturzflug par excellence hingelegt haben und jetzt nur noch ein Pennystock-Dasein führen, möchte mich jedoch auf drei beschränken:


  • 1) Powerland: Luxus Made in China mit untestiertem Jahresabschluss 2012 - Kursrutsch von 15 Euro auf 2 Euro
  • 2) Asian Bamboo: Bambushersteller für das grüne Gewissen – Kursrutsch von 43 Euro auf 1,20 Euro
  • 3) Ming Le Sports: Sportbekleidungshersteller mit undurchsichtigen Kunden- und Lieferantenverhältnissen - Kursrutsch von 5,30 Euro auf 2 Euro


Sollten Sie eines dieser Unternehmen in Ihrem Depot haben, dann so schnell wie möglich raus damit. Sie können nur verlieren.

Ja, manchmal frage ich mich wirklich, was Anleger in diese Art der Harakiri-Investition treibt. Das widerspricht doch allen Grundsätzen des Investierens. Viele kaufen den Wert einfach wegen des sensationellen Marketings, haben aber keinen blassen Schimmer vom Unternehmen oder vom Markt. Geschweige denn, dass sie die Sprache sprechen, bzw. lesen können, um Unternehmensnachrichten zu verfolgen oder gar Bilanzen zu analysieren. Zum letzten Mal also: Finger weg!


Solide China-Profiteure sind die besseren Investments

Statt auf diese chinesischen Depot-Ruinierer zu setzen, sollten Sie lieber auf bekannte europäische oder amerikanische Unternehmen setzen, die hohe Umsätze und Gewinne in China erzielen. Auch ich habe einige China-Profiteure in meinem 100%-DEPOT, die es wirklich in sich haben. Damit fahren Sie auf jeden Fall besser, als mit diesen Kamikaze-Aktien.

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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und hoffe für uns alle auf ein wunderbares Weltmeister-Spiel.

Herzlichst, Ihr

Dieter Wendt
Chefredakteur 100%-DEPOT

PS: Wenn Deutschland Argentinien am Sonntag besiegt, hat dies übrigens auch Auswirkungen auf den DAX. Studien haben ergeben, dass ein WM-Titel den Index des Gewinnerlandes um durchschnittlich 3,5% nach oben schnellen lässt. Leider hält dieser Kurssprung jedoch nur einen Monat lang an.
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