Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt

Ausgabe vom 04. Juni 2014


  • Puerta del Sol in Aufruhr – Und mit nicht ganz so trüben Aussichten 
  • Zitat der Woche     

 

Puerta del Sol in Aufruhr – Und mit nicht ganz so trüben Aussichten

von Martina Bisdorf
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL        FacebookLike   TwitterFollow

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es wäre doch schön, heute einfach einmal zu berichten, dass die Spanier einen neuen König mit einer wunderschönen Königin – noch dazu bekannt aus Funk und Fernsehen – bekommen. Doch, was muss man da hören. Es war einmal... ein amtsmüder Monarch, der einfach nur noch das Leben auf seiner Yacht genießen will. Und die Spanier haben eigentlich gar keine Lust mehr auf ein Königshaus…

Viva Espana!

Spaniens König Juan Carlos dankt vorzeitig ab und bestätigt: Die Monarchie liegt in Spanien genauso am Boden wie die Regierung, die Wirtschaft und der soziale Frieden. Am Montagabend demonstrierten Tausende auf der Iberischen Halbinsel für die vollständige Abschaffung der Monarchie. Die Polizei musste sogar aus Sicherheitsgründen den königlichen Palast abriegeln.

Betrachtet man die nach außen hin katastrophal wirkende Situation des Landes, sieht der plötzliche Rücktritt von El Rey Don Juan Carlos eher wie eine Flucht aus. Während Präsident Mariano Rajoy sich bemüht, die Abdankung als „Beweis der Reife für die spanische Demokratie“ zu verkaufen und den skandalumwitterten Monarchen als „bestes Aushängeschild des spanischen Königreichs“ bezeichnet, dürften die meisten Untertanen wohl eher erfreut darüber sein. Es war ein ungeliebter König.

Nun soll also Kronprinz Felipe das Ruder herumreißen. Immerhin wird ihm und seiner charmanten, medienerfahrenen und obendrein bürgerlichen Gattin Letizia ein höherer Beliebtheitsgrad nachgesagt. Dennoch erwartet die beiden keine leichte Aufgabe, denn nicht nur die Forderung nach einem Referendum zur Abschaffung der Monarchie sorgt für mächtig Gegenwind.


Wirtschaftliche Situation der Spanier ist fatal
– Kann es einen Aufschwung geben?


Kein noch so ungetrübtes Familienbild des Casa Royal kann über die Auswirkungen der Schuldenkrise hinwegtäuschen, die Spanien weiter im Griff hat. So verloren Tausende Familien nach dem Platzen der Immobilienblase ihre Wohnungen, weil sie ihre Kredite nicht mehr bedienen konnten. Nicht zu vergessen, eine ganze Generation junger Akademiker ist arbeitslos. Wer kann, wandert aus, wer bleibt, geht auf die Straße.

Man spricht davon, dass eine neue, wachsende Unterschicht entstanden sei. Fast täglich gibt es in Madrid Demonstrationen gegen die sozialen Zustände. Nicht selten kommt es dabei zu Gewalt. Als sei das nicht schon genug, nimmt mit Katalonien nun auch noch eine der wirtschaftlich stärksten Regionen des Landes Anlauf, unabhängig zu werden.


Anzeige



Einladung: Viermal klicken und gewinnen

Nehmen Sie auch im Juni wieder am Gewinnspiel von BNP Paribas teil und gewinnen Sie einen tollen Preis. Was Sie dafür tun müssen? Treten Sie gegen andere Teilnehmer an und geben Sie vom 3. bis zum 9. Juni ihre Markteinschätzung zu DAX, Gold, Öl und Euro ab. Entscheidend ist der Kurs am letzten Börsenhandelstag des Monats Juni. Unter allen Einsendungen verlosen wir eine Erlebnis-Geschenkbox „Raus aus der Stadt“ von Jochen Schweizer im Wert von 150 Euro.

Seien Sie dabei – und gewinnen Sie jeden Monat. Jetzt
hier klicken, und schon sind Sie nur noch vier weitere Klicks vom Gewinn entfernt. Weitere Informationen zum Gewinnspiel sowie die Markteinschätzungen der Teilnehmer aus den letzten Monaten finden Sie auf unserer Service-Seite.

Viel Spaß und Erfolg wünscht Ihnen

Ihr BNP Paribas Team



Trotz allem – Die Stimmung steigt

Man möchte meinen, das sei keine gute Ausgangslage für einen Aufschwung. Allein, der jüngste Konsumklima-Index-Bericht der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) spricht eine andere Sprache. So gaben Bürger aus Spanien, Italien & Co. bei der letzten Umfrage an, dass ihre Kosumlaune steige und sie durchaus positiv in die Zukunft schauen. Das Barometer für den Konsum in den 18 regelmäßig befragten Euro-Ländern stieg im Mai auf minus 7,1 Punkte, von zuvor minus 8,6 Zählern. Der starke Anstieg hatte selbst die Experten überrascht.

Von genereller Partystimmung in Spanien zu sprechen, wäre sicher übertrieben, aber Anleger sollten sich laut einem Bericht des Finanzmagazins Focus Money schon mal daran gewöhnen, dass Champions künftig aus Spanien kommen würden. Denn bei den krisengeschüttelten Verbrauchern verfestige sich die Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung. Aktuell schätzen die Spanier die künftige Konjunktur so optimistisch ein wie zuletzt im Juni 2000.

Profitieren dürfte davon vor allem die Lebensmittel- und Genussbranche. Hier wäre beispielsweise der Lebensmittelriese Ebro Foods zu nennen, von dem wir unter anderem unsere beliebten Birkel-Nudeln auf den Teller bekommen. Seine Kurse scheinen von der Konsumlaune beflügelt. Die Aktie wird in Expertenkreisen zwar als eher defensives Papier eingeschätzt, von dem man sich keine Riesensprünge erwartet. Dennoch überzeugt sie offensichtlich durch Stabilität und satte Dividendenrenditen.

Es grüßt Sie herzlich und kritisch zur Wochenmitte

Ihre
Martina Bisdorf

PS: In Ergänzung zu meinem Artikel über „Welternährung“ am Montag habe ich eine interessante Entdeckung gemacht: So nutzen zwei Jungunternehmer mitten in London einen Kriegsbunker aus dem Zweiten Weltkrieg zum Anbau von Sprossen und Gemüse. Das Projekt „Growing Underground“ soll bereits reißenden Absatz in der Upper class finden. Vielleicht ist es ja zur Nachahmung geeignet.





Zitat der Woche:

„Es gibt weder eine gute noch eine schlechte Zeit, die hundert Jahre dauert.“

Gibt uns ein spanisches Sprichwort zu bedenken.



Abbestellen des Newsletters

Wenn Sie diesen kostenlosen Newsletter abbestellen wollen, klicken Sie bitte HIER.

Ihnen wurde dieser kostenlose Newsletter weitergeleitet
und Sie wollen ihn nun auch beziehen?

Gehen Sie einfach auf www.boersenspiegel.com und geben Sie Ihre E-Mail-Adresse in das entsprechende Formularfeld ein.

Kritik, Fragen, Anregungen?
Senden Sie uns eine E-Mail an Patrycja.Jopek@boersenspiegel.com.

Risikohinweis
Bitte beachten Sie: Die Informationen stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Den Ausführungen liegen Quellen zugrunde, die der Herausgeber für vertrauenswürdig erachtet. Dennoch ist die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, kategorisch ausgeschlossen. Wir geben zu bedenken, dass Aktien grundsätzlich mit Risiko verbunden sind. Der Totalverlust des eingesetzten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Sie sollten sich vor jeder Anlageentscheidung weitergehend beraten lassen. Der Herausgeber kann Short- oder Long-Positionen in der/den behandelte(n) Aktie(n) halten. Copyright: © 2014 MECONOMICS. Nachdruck (auch auszugsweise), kommerzielle Weiterverbreitung und Aufnahme in kommerzielle Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Herausgeber:
MECONOMICS GmbH, Flemingstrasse 20-22, 36041 Fulda

 V.i.S.d.P.: Jürgen Schmitt, Fulda


Börsen-Spiegel Verlagsgesellschaft mbH
Flemingstrasse 20-22
36041 Fulda
Telefon: +49 (661) 480 499 0
Telefax: +49 (661) 480 499 15
E-Mail: service@boersenspiegel.com
Datenschutz | AGB | Impressum
©2021 Börsen-Spiegel Verlagsgesellschaft mbH