Börse, Wirtschaft, Lifestyle - Was Anleger & Börsenprofis bewegt
Ausgabe vom 04. April 2014
- Inflation oder Deflation - Was ist gefährlicher für Ihr Depot?
- Setzen Sie auf Sachwerte – Schon 220% Plus mit Solar-Basket
 |
Inflation oder Deflation -
Was ist gefährlicher für Ihr Depot?
von Cliff Michel
Chefredakteur Smart Money Investor
Like Follow
|
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie den heutigen BÖRSEN-SPIEGELdaily lesen, befinden ich und BÖRSEN-SPIEGEL-Chefredakteur Jürgen Schmitt uns bereits auf der größten Anlegermesse, der INVEST, in Stuttgart. Da die Ausstellerfläche inzwischen auf eine kleine Halle geschrumpft ist, werden wir uns sicher über den Weg laufen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich ansprechen.
Gestrige EZB-Sitzung: Alles beim Alten? Nicht ganz
Da es mir jedoch wichtig war, dass Sie mein Text noch heute erreicht, habe ich mich gestern nach Bekanntgabe der Ergebnisse der gestrigen EZB-Sitzung gleich an den Computer gesetzt.
Warum, werden Sie sich jetzt fragen. Was ist denn so wichtig an der gestrigen EZB-Sitzung? Ehrlich gesagt, ist nicht wirklich viel passiert. Die EZB hat den Leitzins auf dem niedrigen Niveau von 0,25% belassen. Also alles beim Alten? Nicht ganz. Denn eigentlich hatten die Investoren damit gerechnet, dass der Zinssatz aufgrund der niedrigen Inflationsrate im Euro-Raum in Höhe von 0,5% weitergesenkt werden würde.
Daher brach der DAX nach Veröffentlichung der Zahlen auch leicht ein, fing sich dann aber wieder, als EZB-Präsident Mario Draghi um 14.30 Uhr in der Pressekonferenz verkündete, dass der EZB-Rat beschlossen habe, auch zu „unkonventionellen Mitteln“ zu greifen, wenn die niedrige Inflationsrate nicht bald wieder den Zielwert von 2% anpeile und auch Zinssenkungen verpuffen würden. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was sie unter „unkonventionellen Mitteln“ zu verstehen haben. Darunter versteht man den Ankauf von Anleihen durch die EZB. Auf gut Deutsch: Die EZB will, wenn nötig, die Geld-Druckmaschinen anschmeißen, um die drohende Deflation in Ihre Schranken zu verweisen.
Was hat das jetzt alles mit Ihnen zu tun?
Ganz einfach: Immer häufiger erhalte ich Leseranfragen zum Thema Deflation und Inflation. Was versteht man unter Inflation/Deflation? Was hat das für Auswirkungen auf meine Investments usw.? Da macht es Sinn, einmal etwas tiefer in die Materie einzusteigen. Es ist ja auch nicht verwunderlich, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, etwas verwirrt sind. In unseren Publikationen reden wir ständig von Inflation, die EZB und deren Präsident Draghi warnen aber vor der Deflation. Was ist denn nun richtig?
Deflation oder Inflation - Das ist hier die Frage
Dazu möchte ich erst einmal ein bisschen ausholen und die Begriffe Inflation und Deflation näher beschreiben:
Von Inflation spricht man, wenn alles immer teurer wird und man sich für sein Geld immer weniger leisten kann. Da man sich im Zeitablauf für einen bestimmten Geldbetrag immer weniger kaufen kann, spricht man von Geldentwertung oder Kaufkraftverlust. Morgen bekomme ich für mein Geld also weniger als gestern.
Deflation ist das Gegenteil von Inflation. Die Preise für Waren und Dienstleistungen sinken stetig, das Preisniveau geht kontinuierlich zurück. Das Geld gewinnt dabei an Wert, denn seine Kaufkraft steigt. Vereinfacht heißt das, morgen bekomme ich dafür mehr als heute.
Welche Gefahren verbergen sich hinter der Inflation oder Deflation?
Aber warum sind sowohl die Inflation als auch die Deflation so gefährlich für die Wirtschaft eines Landes?
Ganz einfach: Eine Inflation entwertet nicht nur das Geld, sondern auch die Ersparnisse der Anleger. Die Menschen haben Angst, sich bald die nötigsten Dinge nicht mehr leisten zu können, gleichzeitig verliert ihr Vermögen stetig an Wert. Das Vertrauen in den Wert des Geldes geht verloren. Die Menschen verarmen und es kommt zu sozialen Unruhen.
Bei der Deflation verhält es sich genau anders herum: Die Preise sinken stetig, sodass die Menschen Ihre Käufe solange zurückstellen, bis sie der Meinung sind, den günstigsten Preis zu erhalten. Der Preiskampf zwischen den Unternehmen treibt diese dazu, ihre Preise immer weiter zu senken, damit sie ihre Waren überhaupt noch verkaufen. Es besteht die Gefahr, dass die Unternehmen reihenweise insolvent gehen, da die niedrigen Preise die Kosten nicht mehr decken. Die wenigen Unternehmen, die den Preiskampf überleben, investieren nicht mehr so viel und zahlen geringere Löhne. So entsteht ein Teufelskreis, der die Wirtschaft zum Erlahmen bringt.
Inflation und Deflation müssen gut ausbalanciert sein
Inflation und Deflation weisen einen sehr engen Zusammenhang zur Geldpolitik auf. Die Regulierung der Geldpolitik ist Aufgabe der Zentralbanken, in Europa der EZB. Die Notenbanken steuern diese Geldpolitik über die Zinsen und die umlaufende Geldmenge.
Zu hohe Preise werden von den Währungshütern mit steigenden Zinsen und einer reduzierten Geldmenge bekämpft. Geldentwertung und Kaufkraftverlust verlangsamen sich, denn der relative Wert des Geldes nimmt zu. In Europa hat die EZB den Inflations-Zielwert bei 2% festgelegt.
Die Bekämpfung einer Deflation hingegen gestaltet sich schwieriger. Ist der bedenkliche Abwärtskreislauf erstmal in Gang gekommen, kann es lange dauern, ihn zu stoppen bzw. umzukehren. Hier greifen die Notenbanken mit einer expansiven Geldpolitik, also mit niedrigeren Zinsen und einer größeren Geldmenge ein. Eventuell muss die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen zusätzlich mit Hilfe von Konjunktur- und Stützungsprogrammen angekurbelt werden, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Setzen Sie auf Sachwerte – Schon 220% Plus mit Solar-Basket
Warum warnen wir in unseren Publikationen also immer noch vor einer drohenden Inflation? Wie oben beschrieben, ist die Deflation für eine Wirtschaft viel schwieriger zu bekämpfen, als eine Inflation. Daher versuchen die Geldhüter, Deflationen wesentlich schneller zu bekämpfen als Inflationen. EZB-Präsident Draghi sagte ja gestern, dass er auch nicht vor einer expansiven Geldpolitik zurückschrecke, um die Deflationsgefahr zu bannen. Wenn die Währungshüter hier aber zu vorschnell handeln, kann das ganze System kippen und zu einer Inflation führen. Sie sehen selbst, wie fragil das Gerüst ist.
Gestern jedoch hat Mario Draghi den Zinssatz bei 0,25% belassen, ein gutes Signal für Aktien. Sehr schön zu sehen am DAX-Barometer, das daraufhin stieg. Viele Experten gehen ohnehin davon aus, dass die Inflationsrate im April wieder steigen wird. Dafür sorgen das späte Osterfest und die damit verbundenen späten Osterferien. Ferner liegen die Heizölpreise wegen des milden Winters auf einem niedrigen Niveau.
Die Rekordjagd an den Aktienmärkten geht weiter
Die Voraussetzungen für eine neue Rekordjagd an den Aktienmärkten sind ganz klar gegeben. Die Zinsen bleiben weiterhin niedrig, die Weltwirtschaft läuft robust ohne überzuschäumen und Anlagealternativen sind letztendlich Mangelware. Meinen Lesern des Smart Money Investor habe ich gerade geraten, ihre Aktienquote in ihrem Anlageportfolio überdurchschnittlich hoch zu halten. Dividendenstarke Aktien von globalen Weltmarktführern bleiben dabei meine allererste Wahl.
Im Smart Money Investor hat sich diese Strategie ausgezahlt. Allein mit unserem Solar-Basket liegen wir mit 220% Plus schön im Gewinn. Und auch die Deutsche Post hat uns seit Mitte Oktober schon 19% Plus ins Depot gespült. Testen Sie den Smart Money Investor doch einmal auf Herz und Nieren und fordern Sie ihn hier kostenlos für 30 Tage zum Test an.
Herzliche Grüße
Ihr
Cliff Michel
Chefredakteur Smart Money Investor
PS: Nächste Woche erzähle ich Ihnen mehr von meinen Eindrücken auf der INVEST.
|