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Ausgabe vom 11. Februar 2014
- Sparkassen-Präsident plädiert fürs Sparen
- Dividendenstarke Titel schlagen Sparbuch um Längen
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Sparkassen-Präsident
plädiert fürs Sparen
von Cindy Ullmann
Redaktion BÖRSEN-SPIEGEL Like Follow
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vorgestern fiel mir beim Blättern in der Zeitung ein Interview mit dem Sparkassen-Präsidenten Georg Fahrenschon ins Auge und brachte mich zum Schmunzeln. In dem Interview zeigte sich Fahrenschon besorgt, dass die Sparquote in Deutschland kontinuierlich sinke. Im Moment läge sie bei 10%. Ernsthaft sagte er, dass er diese 10-%-ige Sparquote, natürlich in Form von Sparbüchern, als Minimalquote sehe, um für das Alter, Krankheiten und sonstige Unwägbarkeiten des Lebens gerüstet zu sein. Natürlich darf er als Sparkassen-Präsident nichts anderes von sich geben, aber werden wir Anleger hier nicht für dumm verkauft?
Hände weg vom Sparbuch
Natürlich bin ich ganz seiner Meinung. Wir alle sollten für das Alter vorsorgen, aber mit Sparbüchern? Nicht umsonst predigen meine Kollegen und ich immer wieder: „Hände weg vom Sparbuch.“ Denn Sparbücher sind wahre Verlustbringer und verringern Ihr Vermögen über kurz oder lang, statt es zu vermehren. Oder wollen Sie Ihr Vermögen bei Mickerzinsen von 0,9% von der Inflationsrate auffressen lassen?
Sicher sollten Sie liquide sein, um sich die alltäglichen Dinge und noch einiges mehr leisten zu können, aber 10% Ihres Vermögens aufs Sparbuch legen? Da stimmt doch was nicht. Und es kommt noch besser, denn einige Sätze weiter gibt er selbst zu, dass die EZB mit ihrer Niedrigzinspolitik das Geschäft kaputt mache.
Daher kann ich Ihnen nur eines raten: Bevor sie Ihr Geld aufs Sparbuch tun, sollten Sie es lieber mit vollen Händen ausgeben. Wenn Sie aber mit dem Gedanken spielen, etwas für Ihre Altersvorsorge zu tun, sollten Sie sich ab sofort lieber auf Sachwerte wie beispielsweise Aktien konzentrieren.
Dividendenstarke Titel schlagen jedes Sparbuch um Längen
Wahrscheinlich wissen Sie alle, was eine Dividende ist. Aber falls doch jemand unter Ihnen ist, der mit dem Begriff nichts anzufangen weiß: Eine Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausschüttet.
Wichtige Kennzahl zur Bewertung einer Aktie ist die Dividendenrendite. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis zwischen Dividende und Aktienkurs mal hundert. Dividendenrenditen von DAX-Unternehmen liegen durchschnittlich bei 2 bis 3%. Diese Kennzahl ist deshalb so wichtig, weil eine hohe Dividende nicht immer bedeuten muss, dass sich das Investment auch lohnt. Erst die Dividendenrendite gibt Aufschluss darüber, ob die Ausschüttung gewinnbringender ist, als die anderer Aktiengesellschaften.
Munich Re glänzt durch kontinuierlich hohe Dividendenzahlungen
Munich Re beispielweise gehört zu diesen dividendenstarken Titeln und ist weltweit eine der größten Rückversicherungs-Gesellschaften. Die letzten Dienstag veröffentlichte Bilanz des Unternehmens überraschte die Anleger positiv. So steigerte sich der Gewinn um 100 Mio. Euro auf 3,3 Mrd. Euro. Hervorgerufen wurde dies durch geringere Abschläge bei Rückversicherungsverträgen und weniger Belastungen durch Großschäden. Zur Freude der Anleger wird zur Hauptversammlung am 30.04.2014 eine Dividendenzahlung in Höhe von 7,25 Euro angedacht. Dies ist ein Anstieg um 25 Cent zum Vorjahr und entspricht einer aktuellen Dividendenrendite von 4,7%, was außerordentlich lukrativ wäre. Allein deshalb hält Jürgen Schmitt vom BÖRSEN-SPIEGEL die Aktie für langfristig kaufenswert.
Die Dividendensaison startet –
Viele Unternehmen zahlen höhere Dividenden als im Vorjahr
Doch auch andere Unternehmen erhöhen ihre Dividendenzahlungen stetig. So hat Daimler gerade verkündet, seinen Anlegern dieses Mal 2,25 Euro auszuzahlen. Das sind 5 Cent mehr als im Vorjahr. Und damit stehen die beiden Unternehmen nicht allein da, denn 19 weitere DAX-Unternehmen haben angekündigt, ihre Dividendenzahlungen zu erhöhen. Einzig ThyssenKrupp und die Commerzbank wollen ihren Anteilseignern gar nichts zahlen. E.ON, Munich Re und die Deutsche Telekom sind mit Dividendenrenditen in Höhe von 4,9%, 4,5% und 4,3% Spitzenreiter.
Übrigens erhalten all jene Anleger eine Dividende, deren Aktie mindestens einen Tag vor der Hauptversammlung im Depot verbucht ist.
Herzliche Grüße
Ihre
Cindy Ullmann
PS: Auf dividendenstarke Titel setzt auch der BÖRSEN-SPIEGEL. Wenn Sie wissen möchten, in welche drei Aktien Sie jetzt noch investieren können, dann bestellen Sie die aktuelle BÖRSEN-SPIEGEL-Ausgabe zum 3-Monats-Schnupperangebot.
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